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Singledasein beenden: Wieso Tinder genau jetzt doch passt

In Zeiten, in denen man gemeinsam alleine zu Hause bleibt, fällt einem nicht nur schnell die Decke auf den Kopf. Statt sich den Seminararbeiten zu widmen, lenkt man sich mit allerlei Fitnessübungen – essen ist auch Sport – Putzaktionen und Gedankenspiele ab. (Da helfen selbst die Tipps gegen das Prokrastinieren nicht mehr.) Und während da so die Gedanken munter um den Kopf kreisen, erhält man dank sozialer Plattformen immer wieder die Hinweise, wie schön es doch ist, dass wenigstens Bea (nicht zu verwechseln mit Bæ) mit dabei ist.  Und plötzlich beginnt man unbewusst mit den Zähnen zu knirschen. Als die Tage noch mit Uni, Mensa und Bibliotheksausflügen gefüllt waren, hat man ja immer keine Zeit gefunden, geschweige denn das Bedürfnis gehabt, eine/n Partner/In zu finden. Jetzt hat man ja doch sehr viel Zeit. Aber lohnt sich denn die Suche in Zeiten des social distancing überhaupt?  Mehr denn je, sage ich!

Singlebörse oder Plattform für Spielgefährten und Spielgefährtinnen?

Die Gerüchteküche um Tinder brodelt: Vorurteile gegen diese App gibt es reichlich, allzu gerne wird es von manchen auch als Fleischradar bezeichnet. Eine App, die einsamen Singles mit und ohne Niveau die Möglichkeit bieten will, ohne Kosten (außer man will die „Superversion mit mehr Firlefanz“)  ein Gegenstück zu finden. Aber letztlich wäre es eben doch nur eine Plattform, die bei der Suche nach einem/einer, nennen wir es Sportpartner/In, aushilft und nicht mehr. Hierzu kann ich nur sagen: Was du daraus machst, ist von dir abhängig. Du wirst Leute finden, die ganz klar Spielraum für alles lassen – was sich eben ergibt; Menschen, die einfach Kontakte knüpfen wollen und auch Suchende, die ganz klar das Ziel Beziehung anstreben.

Oberflächlichkeit

Das erste Gegenargument der Tinder-Gegner: Es ist unfassbar oberflächlich. Du entscheidest nur nach einem Bild, ob du likest oder weg swipest. Grundsätzlich lässt sich dagegen nichts sagen, es stimmt. Tinder ist oberflächlich. Und egal wie sehr du versuchst, fair an die ganze Sache heranzugehen, je öfter du die App öffnest, desto schneller beginnst du leichtherzig nach links zu swipen. Aber – und meiner Meinung nach ist das ein großes Aber – es gibt auch die Option, eine Kleinigkeit über sich zu schreiben. Und diese Möglichkeit solltest du nicht ungenutzt lassen! 

Nicht nur kannst du selbst deine Ziele klar abstecken, du kannst dich reich an Emojis oder beliebig wortgewandt in Szene setzen, dass du dabei keinen Roman schreiben solltest, ist bei so einer schnelllebigen App wohl einleuchtend. Und du kannst sagen, was du suchst, beziehungsweise nicht suchst. Die Formulierung „Keine ONS“ ist sehr häufig zu lesen. Wenn du dir also Zeit nimmst, die verfassten Texte zu lesen, gibt dir das in der Regel einen guten Vorgeschmack auf kommende Chatverläufe. Hilfreich sind natürlich auch Formulierungen wie „Wenn du nur veganen Mist isst, dann lass mich in Ruhe.“ oder „Ich bin Sportler, wenn du keine 50km laufen kannst, dann lass es lieber.“ (An dieser Stelle sei angemerkt, dass diese Aussagen nicht erfunden sind, nur gekürzt und umformuliert. Sie entspringen nicht meiner eigenen Fantasie.)

Die Problematik des Datens

Viele können mit dem langen Schreiben nicht viel anfangen. Ist ja auch nicht ganz unbegründet, wer schreibt, hat länger Zeit neu zu formulieren und sich (gegebenenfalls unbewusst) ganz anders zu präsentieren, als er/sie im Alltag ist. Und jetzt könntest du sagen: Ja, toll, also habe ich zurzeit ja doch nichts mit Tinder gewonnen.

Doch: Jetzt ist es noch einfacher, herauszufinden, ob ihr ähnliche Ansichten habt oder nicht, denn wer zurzeit aus Solidarität zuhause bleibt, wird auch für ein Date keine Ausnahme machen. Wenn ihr als Alternative also ein Skype- oder WhatsApp-Video-Date vorschlagt und das auf taube Ohren stößt, ist dir die Entscheidung, ob das mit euch passen könnte, schon abgenommen. Andersherum trifft das natürlich auch zu.

Skype statt Café

Ein Vorteil am Daten via Skype? Falls du eh die ganze Zeit zuhause versauerst und selbst deine Spaziergänge nur in Joggern abhakst, hast du endlich mal wieder einen Grund, dich etwas zurecht zu machen, okay, die Jogger kannst du theoretisch anlassen, sieht ja keiner. Na so oder so, es lockert deinen Alltag auf und war noch nie so bequem, wie zurzeit. Und es ist preiswerter: Ihr habt eure eigenen Getränke parat und es entbrennt keine Diskussion darüber, wer zahlen „möchte“. Ihr könnt euch hinlümmeln wo ihr wollt und da man eigentlich nie vorteilhaft aussieht in Videochats, ist die erste Peinlichkeitshürde genommen. Geeint in unvorteilhafter Auflösung und Perspektive könnt ihr euch unterhalten.

Und es geht noch mehr. Wenn dir Gespräche zu langweilig sind, dann kannst du ja direkt zum gemeinsamen Onlinespiel einladen. Du findest drei Möglichkeiten in unserer Liste für Tätigkeiten während der „freien“ Zeit. Wenn du weiter suchst, wirst du auch noch andere Angebote finden.

Außerdem war einen Film gemeinsam gucken noch nie so eindeutig. Ja, ihr könnt einen Film zusammen gucken, einigt euch einfach auf einen, versucht ihn zeitgleich zu starten und dann geht’s los…also der Film.

Bist du selbst vielleicht schon auf Tinder unterwegs oder ist das eh alles nur Zeitverschwendung? Hinterlasse gerne einen Kommentar.

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