Für Prüfungen müsst ihr nicht lernen, die Wohnung habt ihr aufgeräumt, eure Mitbewohner sind früh genug geflohen und hier sitzt allein in einer 4er WG fest. Hausarbeiten sind keine Ablenkung für euch, am liebsten würdet ihr sinnvoll helfen, ohne gegen die Auflagen zu verstoßen? Blutspenden wart ihr schon, aber das reicht euch nicht: Habt ihr eigentlich schon etwas vom Sofa Rostock e.V. gehört?
Sofa Rostock e.V.
Das in unserer Gesellschaft nicht jeder gleichgestellt ist, war uns schon vor dieser Krise bewusst. Langzeitarbeitslose, Obdachlose, sowie Kinder und Jugendliche die in Armut leben, auch Senioren, die alleine sind oder kaum Geld zur Verfügung haben und deswegen vereinsamen. Menschen am Rande der Gesellschaft. Und um diesen Menschen in Rostock und Umgebung zu helfen, um sie wieder in unsere Gesellschaft zu integrieren, hat sich der Verein Soziale Freizeitangebote Rostock, kurz Sofa, im Januar dieses Jahres gegründet. Ihr Ziel, in ihren eigenen Worten: „Wir möchten Menschen aller sozialen Schichten und ethnischen Gruppen vom Rand der Gesellschaft wieder in die Mitte zurückholen“.
Wenn das nicht erstrebenswert ist, was dann?
Sowohl bei den Mitgliedern, als auch bei den Menschen, denen geholfen werden soll, sind „Nationalität, Herkunft, Religion, Weltanschauung, sozialer Stand, Geschlecht und sexuelle Ausrichtung“ nebensächlich, das hat der Verein explizit in seiner Präambel festgehalten.
Diverse Projekte und Veranstaltungen sollen Raum für Begegnung geben und zur Integration und Inklusion führen. Aufgrund der momentanen Situation mussten einzelne Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Ostereierkullern, abgesagt werden. Aber davon lässt sich der Sofa e.V. nicht aufhalten, denn besonders jetzt ist Solidarität mehr denn je gefragt.
Wie kannst du mithelfen?
Der Aufruf seinen Nachbarn zu helfen, ist bereits seit einiger Zeit im Umlauf. Doch nicht in jeder Gegend kann das funktionieren. Um ein Netzwerk aus Helfern zu schaffen, welches sich Rostock weit erstreckt, hat der Sofa e.V. die Facebook-Gruppe Quarantäne – Hilfe Rostock erstellt. Mittels dieser Gruppe wird die Vermittlung der Freiwilligen für die Einkäufe Betroffener koordiniert.
Solltet ihr kein Interesse daran haben, weil euch die Zeit fehlt oder ihr selbst betroffen seid oder es einen anderen Grund gibt, wäre eine kleine Geste dennoch große Hilfe: Druckt den Flyer des Sofa e.V.’s aus und hängt ihn in eurem Hausflur aus. So ist gewährleistet, dass eure Nachbarn, die Hilfe benötigen, Ansprechpartner finden.
Ihr fragt euch, ob ihr auch anders helfen könnt, ohne direkt ein Mitglied zu werden oder weil ihr aus gesundheitlichen Gründen eure Wohnung einfach nicht verlassen könnt? Das Projekt Von Sofa zu Sofa könnte genau richtig für euch sein!
Von Sofa zu Sofa
In Kooperation mit dem Sofa Rostock e.V., haben Clara Dähne und Karolin Köhn ein weiteres tolles Konzept entwickelt. Bei Von Sofa zu Sofa geht es darum, den Alltag in Quarantäne erträglicher zu machen, indem ihr einfach eure Tagesroutinen oder tolle Erlebnisse mit der digitalen Welt teilt.
Wenn ihr nur das Handy als Aufnahmegerät habt, ist das perfekt. Es geht um Authentizität, ihr sollt euch nicht verstellen! Teilt eure euren Alltag oder eure schönsten, oder anstrengendsten Momente mit den anderen. So könnt ihr gemeinsam gegen das Gefühl der Einsamkeit ankämpfen.
Ihr wollt Lieblingsrezepte teilen und zeigen, wie ihr diese kocht oder euer Workout für Zuhause mit den anderen teilen? Ihr habt Lust, aus einem Buch vorzulesen oder für musikalische Abwechslung zu sorgen? Nehmt es auf, schickt das Video an socialmedia@sofa-rostock.de und macht euren Mitmenschen so die soziale Abschottung erträglicher.
Jeder kann auf seine Weise helfen, egal ob er seine Wohnung verlassen möchte/kann oder nicht.
Ihr seid neugierig geworden? Ihr könnt euch ja auch auf Instagram Sofa Rostock e.V. und Von Sofa zu Sofa mal näher ansehen. Wenn euch die Lanweile zu sehr stinkt, dann helft mit, ist auch gut für’s Gewissen!