Und erneut schreiben wir über den Corona-Virus, der uns derzeit allesamt stark in unserem alltäglichen Leben einschränkt. Doch wir wollen uns an dieser Stelle nicht beschweren, sondern darauf hinweisen, dass man auch jetzt Sinnvolles tun kann. Wie wäre es zum Beispiel mit Blut spenden gehen?
Warum genau jetzt?
Erstens: Blutspenden sind nicht nur derzeit wichtig, sondern immer. In Deutschland werden laut Deutschem Roten Kreuz täglich etwa 15.000 Blutspenden benötigt. Unter anderem Unfall- oder Verbrennungsopfer und Krebs- oder Leukämiepatienten sind auf Blutpräparate angewiesen, aber natürlich auch unzählige weitere Personengruppen.
Zweitens: In der kalten Jahreszeit schwächen Grippewellen die Menschen, weshalb die Spenderzahlen im Winter normalerweise deutlich geringer sind, als im Sommer. Dazu gesellt sich in diesem Jahr die Gefahr durch das Corona-Virus. Um eine schnelle Ansteckung zu verhindern, werden die Bürger darum gebeten zuhause zu bleiben und möglichst wenig Kontakt zu pflegen. Dadurch sinken auch die Spenderzahlen. In Neubrandenburg wurden beispielsweise in den letzten Tagen sieben Prozent weniger Spender verzeichnet, als üblicherweise. Und das, obwohl die Zahl der zur Verfügung stehenden Blutpräparate ohnehin schon sehr niedrig ist.
Darf ich in Zeiten von Corona überhaupt Blut spenden?
Ja, darfst du! Auch wenn du zum Blutspenden natürlich nach draußen gehen musst, besteht kein erhöhtes Infektionsrisiko. Eine Bluttransfusion wird immer unter strengsten Hygieneauflagen durchgeführt. Bei jedem potentiellen Spender wird zudem in der Regel nach seiner Ankunft die Körpertemperatur gemessen. Vor Ort sind darüber hinaus deutlich weniger Menschen anzutreffen, als in anderen öffentlichen Einrichtungen, die zudem im Normalfall gesund sind. Verlässt man also das Haus, um geradewegs eine Spendeneinrichtung aufzusuchen und vermeidet man dabei den Kontakt zu anderen Personen, ist eine Ansteckungsgefahr sehr gering.
Spenden darf allerdings nicht jeder. Zu den herkömmlichen Kriterien gehören ein Mindestalter von 18 und ein maximales Alter von 73 Jahren, das Verbot in den letzten 12 Stunden vor der Spende keinen Alkohol zu konsumieren und ein Mindestgewicht von 50kg.
Hinzu gesellen sich seit dem Auftreten des Sars-CoV-2-Erregers in Deutschland auch noch weitere Kriterien: Jeder, der sich innerhalb der letzten vier Wochen in einem Risikogebiet aufgehalten hat, darf nicht zu einer Blutspende erscheinen. Zu den Risikogebieten zählen beispielsweise Italien, Österreichs Bundesland Tirol oder die Provinz Hubei in China. Eine Auflistung aller Risikogebiete findet ihr hier. Ebenfalls vier Wochen müssen diejenigen Personen auf das Blutspenden verzichten, die Kontakt zu einem Coronavirus-Erkrankten oder einem Verdachtsfall hatten. Ist man selbst an dem Virus erkrankt, so Bedarf es einer Wartezeit von 3 Monaten nach Ausheilung der Krankheit. All das ist auch noch einmal nachzulesen auf der Homepage des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost (auch wenn MV nicht zu diesem Verbund gehört).
Wenn ihr nun Zeit habt und alle erforderlichen Kriterien erfüllt, dann ruft doch am besten einfach bei einem Blutspendedienst eurer Wahl an. Wir würden euch hierfür das Blutspendezentrum der Universitätsmedizin Rostock empfehlen. Das ist zentral in der KTV gelegen, man bekommt für eine Blutspende 20 € und die Präparate landen direkt dort, wo sie benötigt werden.
An dieser Stelle möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass wir mit diesem Aufruf keineswegs erreichen wollen, dass sich noch mehr Personen leichtsinnig nach draußen begeben. Doch Blutspenden kann Leben retten und ist damit auch in Zeiten der Corona-Krise überaus wichtig!