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Corona-Krise: Die Quarantäne stinkt!

Man kann die Quarantäne beschönigen wie man möchte und sich die Zeit so gut es geht vertreiben. Was bleibt einem schließlich auch übrig? Tipps dazu findet ihr übrigens hier. Aber Hand auf’s Herz: Selbstverständlich bringt uns die Quarantäne nicht nur näher zusammen und alles ist Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist genauso ungewohnt, beklemmend und kann schon etwas stressig sein. Kein Wunder also, wenn man deshalb das Rauchen anfängt – so, wie ich zum Beispiel! Deshalb natürlich direkt vorab die Anmerkung: Fangt nicht mit dem Rauchen an! Es stinkt, ist teuer und macht unsexy – sagte mir zumindest eine Freundin dazu.

Anmerkung Nummer Zwei: Dieser Artikel soll nicht schwarz malen, aber vielleicht auch einfach mal die nackte Realität aufzeigen, schließlich wird es vermutlich einigen anderen LeserInnen unter euch genauso wie mir gehen und denen möchte ich sagen und zeigen: Ihr seid nicht allein!

Wie kam es zum Rauchen?

Da muss ich vermutlich etwas weiter ausholen – aber um euch die lange Geschichte zu ersparen und das ganze abzukürzen: Schon seit Ewigkeiten bin ich Besitzer einer Shisha (das sind diese „coolen“ Wasserpfeifen, die ja so überhaupt nicht schädlich sein sollen) und habe diese regelmäßig geraucht. Unmengen an Wasserpfeifentabakdosen (Patent auf das Wort ist angemeldet) stehen bei mir noch im Schrank, welche bezeugen, dass ich ein ziemlicher Exzessiv-Raucher war.

Ein cooles Lama-Feuerzeug macht ’ne Zigarette nicht unschädlicher…

War? Ja, diese Zeiten sind passé. Bis dato dachte ich nämlich immer noch, „dass dat schon nicht so schädlich sein wird“, bis mir tatsächlich Studien in die Hände gefallen sind, auf denen schwarz auf weiß die Schädlichkeit der Shisha dokumentiert ist. Da ich ein Freund von Fakten bin, die auf seriösen Quellen basieren, gab ich das Shisharauchen von einem auf den anderen Tag auf. Klingt nicht besonders? Stellt euch auf Kippen umgerechnet vor; ihr hört nach 6 Jahren auf, jeden Tag eine ganze Schachtel zu rauchen. Sofort. Ohne jemals wieder daran zu denken. So ungefähr war das bei mir auch – kurz vor der Corona-Krise.

Und warum jetzt Kippen?

Nun greife ich auf Zigaretten dank der Corona-Krise und der Zeit, in der ich Shisha geraucht habe, da damit eine gewisse Vertrautheit zum Qualm bereits gegeben war, zurück. Zumindest würde ich das ganz stark vermuten. Denn vorher habe ich lediglich auf Partys hier und da mal eine einzige Zigarette geraucht – mehr aber nicht. Seitdem man gezwungenermaßen (ich mitunter auch freiwillig, wegen Solidarität und so) zu Hause sitzt und absolut nichts zu tun hat – und ja, auch meine Hausarbeit bezeichne ich als „absolut nichts“ – kommt man schon mal auf dumme Gedanken. Jene, die vermutlich vor allem auch der Langeweile entspringen.

Hinzu kommt natürlich auch der Frust, der einem durch den Kopf schwirrt, sich mit jedem Aufstehen lauthals im Oberstübchen meldet und beim Schlafengehen in einem kleinen Funken Hoffnung mündet, der vielleicht ein Ende der Krise am morgigen Tage verspricht, aber doch wieder sofort mit dem Aufstehen erlischt. Man weiß halt einfach nicht wie lange das Ganze noch geht. Bis Ende April? Viel zu unrealistisch! Bis September? Realistischer, aber so verdammt lange noch?! Neben Langeweile machen sich also auch noch Frust und Stress breit.

Drehzeug macht das Rauchen immerhin etwas erschwinglicher…

Um das beides zu kompensieren, stellt sich, bei mir zumindest, ganz automatisch eine „Give-A-Fuck“-Stimmung ein, die in verschieden starken Schüben kommt. Mal bin ich mir gegenüber verantwortungsbewusst und passe auf meinen Körper auf, oft ist das allerdings nicht der Fall und so kommen Langeweile, Stress und „Give-A-Fuck“-Stimmung zusammen, ohne dass jene Stimmung die anderen beiden Komponenten kompensiert und ich ende auf dem Balkon mit einer Kippe in der Hand, mir wohl oder übel dessen bewusst, wie schädlich und dumm das eigentlich ist. Jedoch ohne Party, ohne Alkohol und ohne besondere Lust darauf. Einfach, weil sie nach dem letzten bisschen Freiheit schmeckt, was mir in diesen Tagen noch bleibt. Klingt poetisch, ist aber bittere Realität, denn wenn die Freiheit wie ’ne Kippe schmeckt, überlege ich es mir dreimal, ob ich diese wieder haben möchte. Ironie aus.

Und nun?

Ich bin enttäuscht von mir selbst – weiß aber aus Erfahrung, dass es mir leicht fällt, mit dem Rauchen aufzuhören und ich gehe ganz fest davon aus, dass das mit Beendigung der Krise auch geschehen wird. Ich hoffe es zumindest. Viele andere haben das Glück nicht, so einfach von der Sucht loszukommen. Deshalb sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gesagt: Die Krise ist, auch wenn ich mir das selbst so einrede, kein Grund dafür, mit dem Rauchen anzufangen. Die aktuelle Zeit ist großer Mist, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Das ist aber dennoch kein Grund dafür, seinem Körper langfristig zu schaden.

Dass ich eben genau das meinem Körper aktuell antue, ist mir bewusst. Dennoch ist es momentan eines der wenigen Mittel, mit denen ich mich erheitern und einen Funken Freiheit durch Selbstbestimmung zurückgewinnen kann. Klingt komisch, ist aber so.

Wie seht ihr das? Wie geht ihr mit der Corona-Krise um? Teilt’s uns gerne in den Kommentaren mit! Bleibt gesund und passt auf euch auf!

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