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Neujahrs-Vorsätze: Eine Woche lang Sport – der Selbsttest

Neues Jahr, neuer Vorsatz: So steht es in Stein gemeißelt seit Anbeginn der Zeitrechnung. Dass dieser aber meist nicht wirklich sinnvoll ist, einfach, weil man es mit dem Ausleben des Vorsatzes viel zu sehr übertreibt oder ihn bereits nach zwei Wochen ganz und gar vernachlässigt, steht aber genauso in Schriftgröße 2 daneben. Ein Umstand, den ich nicht gutheiße und anprangere – getreu dem Motto: Gute Vorsätze sind Quatsch! Aber: Stimmt das…?

Um dieser Kernfrage auf den Grund zu gehen, habe ich mir die Mühe gemacht und einen klassischen Vorsatz eine Woche lang ausprobiert – und zwar noch im „alten“ Jahr, um euch kurz vorm Jahresende zu zeigen, dass ich mit meiner These durchaus Recht haben könnte. Seht deshalb nun meinen Erfahrungsbericht dazu, wie ich eine Woche lang mindestens eine Stunde Sport pro Tag betrieben habe!

Tag 1 – Vorfreude auf das Experiment

Sportart: Tanzen
Hilfsmittel: Just Dance (Nintendo Switch)
Zeit: 21:30 – 22:30

Man mag es kaum glauben, aber es ist eine Woche vor Weihnachten, alle sind auf dem Weihnachtsmarkt und ich habe dennoch Bock auf Sport! Wenn auch zu Hause und mehr oder weniger auf der Konsole. Denn tatsächlich habe ich mir für mein Experiment ein Spiel für die Nintendo Switch gekauft, damit ich nicht ständig raus ins Kalte muss (Aber keine Sorge, ich bin auch noch an die Luft gegangen, Zwinkersmiley).

„Tanzen?!“ werdet ihr nun meinen. Aber ja, Tanzen! Das klingt entspannter als es ist. Nachdem ich eine Stunde lang meine speckigen Hüften zu Hits wie dem „Las Ketchup Song“ oder „Jump on it“ bewegt hatte, war ich ganz schön im Eimer und mehr als gut durchgeschwitzt. Ein Auftakt nach Maß also! Auch wenn man dabei vermutlich extrem bekloppt aussieht, während man so ganz alleine vorm Fernseher mit den Switch-Controllern herumfuchtelt, macht es wirklich eine Menge Spaß! Tag 1? Hinter dich setze ich einen Haken!

Just Dance – Switch

Tag 2 – Motivation

Sportart: Tanzen
Hilfsmittel: Just Dance (Nintendo Switch)
Zeit: 22:30 – 23:30

Da der gestrige Tag so erfolgreich war, schnappte ich mir meine Freundin, um gemeinsam die Hüften kreisen zu lassen. Zu zweit macht das Ganze eben einfach noch mehr Spaß! Und obwohl ich leider erst so spät Zeit für meine tägliche Einheit Sport hatte (wegen Uni-Zeugs), war ich extrem motiviert mein Experiment bis zum Schluss durchzuziehen.

Jedoch sollte man die zeitliche Komponente nicht unterschätzen. Da mein Tag eng getaktet war, blieb mir nichts anderes übrig, als dass ich kurz vorm Tanzen etwas essen musste, da das bisher mehr oder minder ausblieb. Das Essen wurde bei den rhythmischen Bewegungen zu den Klängen der 80’s folglich gehörig durchgeschüttelt und schlug deshalb ordentlich auf den Magen. Am Ende war ich einfach nur froh darüber, die Einheit hinter mir zu haben. Tag 2? Danke für nichts.

Tag 3 – Ernüchterung

Schon zwei Tage nach Start meines Experiments und vor allem nach anfänglicher Euphorie muss ich passen. Sport auf vollen Magen am Vortag in Kombi mit dem alkoholischen Begießen des Mini-Ferien-Starts hielten mich an Tag 3 leider von meiner sportlichen Betätigung ab. Auch wenn’s mir peinlich ist, aber ich schätze, das gehört zu so einem leicht übertriebenem Experiment einfach dazu. Schließlich kann man nicht jeden Tag 101 % von seinem Körper fordern. Zumindest ich nicht.

Trotzdem gab ich nicht auf und nahm‘ mir vor, an Tag 4 wieder standesgemäß anzugreifen!

Tag 4 – Euphorie 2.0

Sportart: Fitness
Hilfsmittel: Hanteln, Matte
Zeit: 10:00 – 11:00

Auch wenn ich mich wirklich zwingen musste und beinahe so sehr prokrastiniert habe, als ginge es um meine allerletzte Hausarbeit, war ich hinterher froh, das Ruder an Tag 4 in letzter Sekunde herumgerissen zu haben. Fitnessübungen waren an dem Punkt genau die richtige Wahl.

Die fast vergessenen Hanteln, wieder in Benutzung

Los ging es mit Aufwärmübungen á la Kniebeuge und Co. – auch das Dehnen wurde nicht vernachlässigt. Anschließend entstaubte ich meine alten Hanteln, die seit Ewigkeiten unter meinem Bett lagen und machte neben Liegestütze und Sit-Up’s, Kurzhantel-Curls. Beim Gedanken an alte Zeiten, als ich noch regelmäßig ins Fitnessstudio ging und relativ gut durchtrainiert war, wurde ich ein wenig nachdenklich. Vielleicht soll mir das Experiment ja zeigen, dass ich ein regelmäßiges Fitness-Training mal wieder nötig hätte. Nicht nur körperlich, sondern auch mental. Tag 4? Haken!

Tag 5 – Muskelkater?! Egal!

Sportart: Fußball
Hilfsmittel: Ball, Schuhe, Trikot
Zeit: 11:00 – 13:00

Auf diesen Tag habe ich mich am meisten gefreut – es ging in die Halle, um meinem Lieblingssport nachzugehen: Fußball. Im Übrigen ist das auch die einzige Sportart, bei der ich relativ gut im Training stehe, da ich quasi jeden Samstag zwei Stunden lang in der Halle mit Freunden Fußball spiele.

Obwohl ich den Muskelkater meines Lebens vom Vortag hatte und sich allmählich Abnutzungserscheinungen der gesamten letzten Tage bemerkbar machten, gab ich 100 % und schlug mich eigentlich ganz wacker. Schätze ich. Hoffe ich? Naja, zumindest gab es keinen Kommentar meiner Mitspieler. Gott sei Dank. Tag 5? Trotz leichten (aber irgendwie positiven) Schmerzen am ganzen Körper war es mir ein Fest.

Tag 6 – Das rettende Schlupfloch

Sportart: Darts
Hilfsmittel: Dartscheibe, Pfeile
Zeit: 19:30 – 20:30

Am vorletzten Tag war ich felsenfest davon überzeugt, dass Feine Sahne ihren Chartbreaker für mich verfasst haben. Mein Körper war komplett im Arsch – die Quittung für die letzten Tage ohne Rücksicht auf Verluste. Es hat ja auch niemand behauptet, dass es schlau sei, jeden Tag auf unterschiedlichste Arten Sport zu treiben, oder? Trotzdem quälte ich mich vom Bett auf die Couch und von der Couch an die Dartscheibe.

Auch wenn man nun sagen könnte, dass das ja kein Ertüchtigungssport per se sei: Sport bleibt Sport und genau das war mein Vorsatz! Also nutzte ich mein Schlupfloch und lieferte mir eine entspannte und gediegene Runde Darts mit meinem Mitbewohner. Ich gewann, freute mich die Session hinter mir zu haben und ging zurück ins Bett. Tag 6? Ich freu‘ mich, dass es morgen vorbei ist.

Ja, das sind „Einschusslöcher“ neben der Dartscheibe, hihi

Tag 7 – Schluss, Aus, Ende.

Sportart: Fußball
Hilfsmittel: Ball
Zeit: 10:00 – 10:30

Der letzte Tag – einer vor Weihnachten, um genau zu sein. Da ich deshalb bereits bei meinen Eltern zu Gast war, dachte ich mir, ich könnte mir fix meinen kleinen Bruder (9 Jahre alt) schnappen, um im wahrsten Sinne des Wortes eine ruhige Kugel auf dem Bolzplatz nebenan zu schieben. Der Plan ging auf, sodass ich immerhin eine halbe Stunde „Fußball“ zu Stande bekam.

Mehr war am Ende einfach nicht drin, da ich nicht nur völlig im Eimer war, sondern auch einfach keinen Bock mehr auf Sport hatte! Tag 7? Sei froh, dass ich dich überhaupt noch wahrgenommen habe!

Fazit

Vorsätze sollen immer etwas Positives bewirken. In meinem Fall sollte der häufigere Sport zu einer besseren körperlichen Verfassung führen, jedoch trat genau das Gegenteil ein. Das war allerdings nur deshalb der Fall, weil eine Woche am Stück schlichtweg übertrieben sind. So, wie es auch bei den meisten Vorsätzen der Fall ist. Stichwort: Kaltentzug vom Rauchen an Silvester um Punkt 0 Uhr.

Setzt man seinen Vorsatz hingegen akzentuiert ein und passt ihn der Realität und dem Alltag an, so kann man mit einem Funken Wille viel erreichen. Ich habe mir selbst gezeigt, dass ich einerseits die Kraft dazu habe, mich zu motivieren und andererseits die Lust am Sport und dessen Vielfalt nicht verloren habe, obwohl ich lediglich einmal die Woche aktiv Sport treibe. Gleichzeitig habe ich aber auch festgestellt, dass es nicht immer zeitlich in den Alltag passt, seinem Vorsatz nachzukommen, was dementsprechend ebenso bedacht werden sollte. Bleibt also realistisch, aber traut euch etwas zu!

In diesem Sinne wünscht euch euer StudentsStudents-Team einen guten Rutsch ins Jahr 2020 und erfolgreiche Umsetzungen eurer Vorsätze!

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