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Das Taubenfüttern wird in Rostock verboten!

Taubenfüttern verboten

Das Verbot ist tatsächlich kein Scherz und wird vermutlich noch 2019 in Kraft treten. Wer dann also beim Taubenfüttern erwischt wird, kann mit einem Bußgeld von bis zu 5000€ zur Kasse gebeten werden – kein Pappenstiel! Was es damit genau auf sich hat und ob ein Verbot überhaupt sinnvoll ist, erfahrt ihr im Folgenden.

Warum wird das Taubenfüttern in Rostock verboten?

Das ist aufgrund des Bestands der Tiere auf den ersten Blick nicht wirklich ersichtlich, da die Zahl seit zwanzig Jahren bei etwa 5000 Tauben konstant blieb. Da jedoch eine selbsternannte Tierschützerin seit 2016 im Bereich der Innenstadt regelmäßig Tauben füttert, wurden diese dort zu einer Plage! So tummeln sich an unserem geliebten Uni-Platz mittlerweile über 300 Vögel. Dass das nicht auf taube Ohren stößt, war abzusehen (Sorry, den kann man sich dabei nicht verkneifen).

Nun könnte man sagen, dass ein paar Vögel mehr niemandem etwas tun. Stimmt. Naja, nicht ganz. Denn der Kot der Tauben besteht unter anderem aus aggressiver Harnsäure, welche die Fassaden der Altstadt-Häuser angreift und somit auf lange Frist das schöne Bild unserer Innenstadt zerstört. Natürlich ist auch bekannt, dass Taubenkot prädestiniert für das Übertragen von Krankheiten ist – und somit teilweise schädlich für uns sein kann.

tauben füttern verboten
Die Innenstadt Rostocks – bald nahezu taubenfrei?

Wie sollen die Tauben denn fortan überleben?

So, wie sie es immer schon taten: Von sich aus. Und das ist meist die beste Weise, denn so reguliert sich der Taubenbestand von selbst! Die Vögel finden in und um Rostock genügend Futter. Sicherlich ist das aufwendiger, aber so haben sie weniger Zeit zum Brüten und der Bestand wird – was die Innenstadt angeht – gesund abnehmen. Durch das Füttern werden die Tauben nur unnötig versammelt an eine Stelle gelockt und das hilft weder dem Vogel, noch dem Menschen oder umliegenden Gebäuden. Daher ist die Idee hinter dem Verbot durchaus nachvollziehbar.

Ergibt ein Verbot überhaupt Sinn?

Das ist die Frage. Ein Bußgeld von 5000€ klingt im ersten Moment absolut abschreckend und man wird sich drei mal überlegen, ob man nun seine Brotkrumen in die Taubenmenge wirft. Jedoch bleibt offen: Wer kontrolliert das? Klar, hier und da läuft mal ein Polizist in der Innenstadt herum. Aber wenn man seine Krümel vom Brötchen in einer kleinen finsteren Ecke auf den Boden schmeißt, bekommt das mit Sicherheit niemand mit. Selbst wenn: Wird man dann als Undercover-Fütterer und Rächer der Tauben belangt und darf 5000€ an die Stadt abdrücken, obwohl man tatsächlich nur seine Krümel wegwerfen wollte – ohne, dass man das Taubenfüttern im Sinn hatte?

Taubenkot Rostock Verbot
Auch Denkmäler bleiben vom Taubenkot nicht geschützt.

Wäre es nicht wesentlich ratsamer, über die Folgen des Taubenfütterns aufzuklären und somit präventiv vorzugehen? So handhaben es übrigens auch Schwerin, Greifswald und Stralsund. Über den Erfolg oder Misserfolg dieser Vorgehensweise liegen uns keine Daten vor, aber ein Lösungsansatz ist es allemal, bevor man direkt zur Bestrafung übergeht.

Vor allem wenn man bedenkt, wie gut das Möwenfütterungs-Verbot in Rostock – speziell aber in Warnemünde funktioniert. Das ist nämlich ebenfalls seit Juli diesen Jahres mit einem Bußgeld von 5000€ belegt und schon vor langer Zeit in Kraft getreten. Dennoch sah man diesen Sommer viele Touris am Strand, die es mit dem Verbot nicht so genau nahmen und fröhlich drauf los fütterten! Das, was ohnehin kein richtiger Rostocker macht (oder machen sollte, weil die feinen Herren Möwen bekanntlich gerne mal Fischbrötchen stibitzen und durch das Füttern geradezu animiert werden!), gilt nun also ebenfalls offiziell als verboten. Nur die Praxis zeigt: Es hält sich (noch) niemand dran! Um der ganzen Sache also Glaubwürdigkeit zu verleihen, sollte darauf zumindest verschärft geachtet werden, sodass das Verbot wenigstens halbwegs Sinn macht, was die Umsetzung angeht.

Was haltet ihr vom Fütterungs-Verbot von Tauben und Möwen? Findet ihr, dass eine präventive Aufklärung sinnvoller wäre?

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