Jeder kennt es, jeder hasst es. Wer verpennt, hat direkt einen bescheidenen Start in den Tag und besser wird dieser vermutlich auch nicht. Dabei geht es sogar recht fix – einmal im Halbschlaf die Snooze-Taste nicht richtig erwischt, dann hat man den Salat. Wieso es vielleicht doch ganz hilfreich sein kann der Versuchung „weiterschlafen“ zu widerstehen, verrät euch folgende Anekdote (die sich im Übrigen tatsächlich so zugetragen hat!).
10:25 Uhr
Mist. Verpennt! Dabei drücke ich doch seit 8 Uhr die Snooze-Taste wie ein Weltmeister. Vermutlich muss beim Aufwach-Versuch numero zwölf im Halbschlaf etwas schief gegangen sein. Die Gedanken kreisen: Lohnt es sich überhaupt noch zur Uni zu gehen oder nehme ich die Fehlstunde in Kauf? Der klassische innere Zwist macht sich breit. Aber: Verdammt! Heute war ja Gruppenarbeit – ich kann die anderen nicht im Stich lassen. Doch vor allem: Was ist mit meinem Vorsatz für dieses Semester, alles besser machen zu wollen?
Was soll’s! Wie in Trance und vom Halbschlaf zerfressen, schwinge ich meinen Kadaver ins Bad und mach‘ mich völlig entsinnt für die Uni fertig. Was tue ich hier eigentlich? Gehe ich wirklich zu meiner einzigen Veranstaltung des Tages, komme vermutlich zu spät und verpass‘ sowieso die Hälfte? Egal – das Karma wird dafür auf meiner Seite sein und ich werde ein reines Gewissen haben!
10:42 Uhr
So fix war ich morgens noch nie! Tatsächlich habe ich nur eine einzige Bahn später als sonst erwischt und komme vermutlich mit dem obligatorischen Gongschlag zur Veranstaltung an. Was soll ich sagen. Vermutlich stand besagtes Karma heute tatsächlich auf meiner Seite für die gute Tat! Sicherlich ist die Veranstaltung nicht unwichtig, aber sind wir mal ehrlich: Wer von euch wäre an meiner Stelle nicht im Bett geblieben und hätte sich noch einmal auf die Seite gedreht?
11:12 Uhr
Geschafft – die Ziel-Haltestelle ist erreicht (falls ihr euch fragt: Ja, ich wohne am letzten Ende Rostocks). Mit gutem Fuß und viel Glück werde ich die Veranstaltung noch pünktlich erreichen! Freude kommt in mir auf, schließlich hat es sich gelohnt, der Versuchung des Bettes zu trotzen und zur Veranstaltung zu fahren, um meine Kommilitonen in der Gruppenarbeit zu unterstützen.
11:15 Uhr
Gott und Karma sei Dank – ich bin pünktlich und stehe im Aufzug. Mit der Professorin. Ob sie wohl genauso in den Tag gestartet ist wie ich oder vielleicht sogar den selben Gedankengang hatte wie ich? Letzten Endes bleibt’s egal – es hat sich gelohnt, denn ich komme nun definitiv nicht mehr zu spät und fühle mich gleichzeitig bärenstark, weil ich nicht nur meine Kommilitonen – sondern auch mich selbst – nicht im Stich ließ.
12:45 Uhr
Die Veranstaltung ist vorbei. Auch wenn die Hälfte meiner Gruppe nicht da war und der Kurs nicht allzu berauschend war, bleibt ein positives Gefühl in mir. Ich bin schlecht in den Tag gestartet und habe ihn ins Positive umgekehrt. Vor allem bin ich nicht in den alten Trott verfallen mit der berühmten „Ist-Mir-Egal-Haltung“. Der Tag, so banal die ganze Geschichte auch klingen mag, hat mir gezeigt, dass man aus allem Negativen etwas Positives ziehen kann. Vielleicht sollte man solche „verrückten“ Dinge viel öfter tun. Wer weiß.
In diesem Sinne wünscht euch euer StudentsStudents-Team good Vibes und ein positives Sommersemester!