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Chronische Aufschieberin ist bis nachts um 5 in der Bib und schreibt ihre Hausarbeiten!

Südstadtbibliothek Campus Südstadt

Letzte Woche Freitag ging die Lange Nacht der (aufgeschobenen) Hausarbeiten in die sechste Runde. Von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr nachts öffnete die Südstadtbibliothek ihre Türen, um verzweifelte Studierende bei ihren Hausarbeiten und beim Lernen zu unterstützen. Als notorische Aufschieberin und Prokrastinatorin war unsere Autorin dabei und hat Logbuch geführt.

06:00: Wecker klingelt. Katze füttern.
06:03: Zurück im Bett.
06:30 Wecker klingelt wieder. Ich überlege, ob ich das wirklich durchziehen möchte. Entscheide mich dafür.

07:50 Warten vor der Südstadt-Bibliothek. Die Ruhe vor dem Sturm.

08:00 Der Kampf um die Schlüssel für ein Einzelcarrel beginnt. Studierende stürmen das Gebäude und bewegen sich schnellen Schrittes zur Ausleihtheke. Es stehen 10 Leute vor mir, die Chancen sind gering.
08:03 Sieg! Der Arbeitsplatz für heute ist sicher. Hat allerdings nur für eine Kabine ohne Fenster gereicht.
08:10 Ankunft in der Kabine. Sollte ihren Zweck erfüllen.
08:15 Alles ist ausgepackt, Laptop steht, kann losgehen.

11:19 Einleitung zur Hausarbeit Nr. 1 ist trotz vielem Scrollen am Handy fertig. Immerhin. Päuschen.

14:44 Zum Mittag nach Hause gegangen. Eigentlich war ein Mittagsschlaf geplant, um nachts durchzuhalten. Netflix war doch interessanter. Eben langsam zur Bibliothek zurückgetrödelt. Keine Lust weiterzumachen. Offizieller Beginn der Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten ist theoretisch auch erst um 15 Uhr …
14:50 Gerade bei Google gesehen, dass heute 50. Jahrestag der Mondlandung ist. Dazu gleich das fast 5-minütige Video angeguckt. Schon cool. Dann darüber nachgegrübelt, wie das Universum funktioniert und welche Rolle meine Hausarbeit über Jane Austen darin spielt.
14:58 Gleich offizieller Beginn der Langen Nacht. Ich sollte weitermachen, wenn das hier was werden soll …

16:20 Snackpause. Während ich Pfirsiche esse, schwirrt mir ein Gedanke im Kopf: Eigentlich kann ich das auch zu Hause machen!

17:00 Halte kurz inne und versuche herauszufinden, ob mein Magen knurrt oder ob in der Kabine gegenüber jemand schläft.
17:01 Bin mir immer noch nicht sicher, mache aber erst mal weiter.
17:07 Bin mir jetzt sicher. Gegenüber schläft jemand.
17:15 Musste mir kurz die Beine vertreten. Kleiner Spaziergang zum Schließfach, um Bücher wegzubringen. Nicht, dass ich heute schon in die Bücher reingeguckt hätte, aber Ordnung auf dem Tisch soll auch für Ordnung im Kopf sorgen … oder so.
17:51 Nebenan hat einer lustig geniest. Musste mir das Lachen verkneifen. Mit der Konzentration läuft es nicht mehr ganz so super.

18:20 Schon wieder auf Instagram. Bin mit meinem Stuhl voller Tatendrang nach vorne gerollt und habe mein Knie am Tisch gestoßen. Ich weine fast.
18:34 Mein letzter Eintrag ist erst 14 Minuten her???

19:10 Würde gerne meine Sachen packen und nach Hause gehen. Mittlerweile schon beim zweiten TED Talk angekommen. Der ist ziemlich gut!
19:33 Zwischenstand: Hausarbeit Nr. 1 fast fertig, nur Schlussteil fehlt noch. Darauf habe ich aber keine Lust mehr. Dafür Layout für Hausarbeit Nr. 2 erstellt, bereit zum Lostippen!

20:50 Bis jetzt durchgeschrieben. Weiß selbst nicht, wie das möglich ist.

21:00 Rückengymnastik. Mein Nacken tötet mich sonst.
21:30 Workshops für Recherchetricks, Citavi und LaTeX ausfallen lassen. Im Workshop „100 Wege ein Bier zu öffnen“ wirklich was für’s Leben gelernt. Flaschenöffner brauche ich nicht mehr.

22:13 Zurück in meiner Kabine. Bin müde und habe keine Lust. Muss aber weitermachen.
22:26 Extreeeeeem müde.
22:28 Ernsthaft!

23:44 Erstens: Ich habe geschlafen! Zweitens: Das war nicht geplant! Drittens: Mein Rücken tut weh, bin eingeengt in meiner Kabine.
23:54 Bin aus meiner Kabine raus und in die erste Etage gezogen. Fühle mich freier. Lust auf Weiterschreiben habe ich trotzdem nicht.
23:59 Hat sich dahinten etwas bewegt?

00:26 Konzentration = Null. Youtube ist mein bester Freund.
00:59 Seit 22:13 nur drei Zeilen geschrieben. Bin momentan nur semi-müde, mache also weiter.

02:28 War plötzlich im Flow, habe bis jetzt durchgeschrieben. Ein Ende ist nicht in Sicht.

03:17 Mein Gehirn gerade: Level Post-Müdigkeit. Immer noch gut dabei.

04:01 Schlagartig todesmüde. Packe meine Sachen und gehe.

04:43 Gehen war wörtlich gemeint. Bus und Bahn fahren nicht, Fahrrad besitze ich nicht. Ich möchte sterben…
04:45 Gute Nacht.

Erinnert ihr euch an den Anfang? Da sprachen wir vom notorischen Aufschieben und Prokrastinieren. Naja, vielleicht war unsere Autorin nicht ganz so diszipliniert wie sie es beschrieben hat. Vielleicht hat sie schon um 19:36 ihre Sachen gepackt und hatte einen netten Abend auf dem Sofa. Aber es ist doch auch mal schön zu sehen, was man denn alles hätte schaffen können – oder? 😉

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