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Mensa, Semesterbeitrag & Co. – Alles neu mit dem neuen Studentenwerk-Chef

Kai Hörig. Foto: Stefko Kruse Bild: "Offen für alles" von Ines Flögel
Kai Hörig.
Foto: Stefko Kruse
Bild: „Offen für alles“ von Ines Flögel
Heute haben wir einen Gastautor: der Studierende Diego Hagen hat den neuen Chef des Studierendenwerks am 14. April interviewt, den folgenden Beitrag geschrieben und uns zur Verfügung gestellt. Wir danken dir, Diego!

Der neue Geschäftsführer des Studentenwerks: Kai Hörig im Gespräch

Nach zweieinhalb Jahren ohne Geschäftsführer hat das Studentenwerk Rostock mit Kai Hörig einen neuen Leiter. Damit ist er zuständig für ungefähr 180 Mitarbeiter und rund 18.000 Studierende. Das ist keine leichte Aufgabe: „In den letzten Jahren ist in bestimmten Bereichen ein Bearbeitungsstau entstanden, den es nun aufzulösen gilt.“, so Hörig. Der 43-Jährige bringt einiges an Erfahrung mit, schließlich war selbst jahrelang Studierendenvertreter, bevor er Abteilungsleiter im Studentenwerk Leipzig wurde. Dass Hörig erst seit einem knappen halben Jahr in der Hanse- und nun auch Universitätsstadt Rostock ist, mag man kaum glauben — er ist bereits so vertraut mit den Gepflogenheiten, dass man meinen könnte, er lebe schon Jahre hier. Ein klarer Überblick ist allerdings auch dringend nötig, um der Gleichzeitigkeit vieler dringender und wichtiger Themen Sorge zu tragen.
Als Geschäftsführer ist Kai Hörig insbesondere verantwortlich für die 4 Leistungsbereiche des Studentenwerks: Verpflegung, Wohnen, Soziales und Ausbildungsförderung. Hier ist in Zukunft einiges geplant.

Verpflegung

Die Verpflegungsbetriebe stellen den größten Leistungsbereich des Studentenwerks dar. Ein Mensaausschuss, der gleichsam aus Mitarbeitern und Studierenden besteht, tagt regelmäßig, um die Verpflegung weiter zu optimieren. „Wir haben festgestellt, dass sich die Art, wie Studierende verpflegt werden wollen, verändert.“ Daher wird in den Rostocker Mensen und Cafeterien momentan viel experimentiert. Der Trend zu vegetarischen und veganen Speisen zeichnet sich bereits seit längerer Zeit ab. In der Südstadt-Mensa wurde darauf bereits eingegangen: Hier ist das Essen an den Theken entsprechend angeordnet, damit der Ablauf reibungslos verläuft.

„Studierende sind nicht nur Kunden für uns, sondern Partner.“

Am wachsenden Campus Ulmenstraße ist weiterhin eine neue Mensa im Gespräch. Auf lange Sicht soll dort eine neue Mensa entstehen. Allerdings wird nicht kurzfristig mit einem Baubeginn gerechnet. In die derzeitige Interimsversorgung über die Mensa „Kleine Ulme“ und die Cafeteria „U69“ müsse nun dringend zur Aufrechterhaltung des Betriebs investiert werden. Notwendig sei daher kurzfristig eine neue Interim-Mensa direkt am Campus. Schneller geht es an der Hochschule für Musik und Theater, wo bereits für 2017 eine neue, vom Studentenwerk betriebene Verpflegungseinrichtung geplant ist.

Die Südstadt-Mensa.
Die Südstadt-Mensa.

Wohnen

Auch im Bereich Wohnen gibt es einige “Baustellen“, die zukünftig angegangen werden. In der Möllner Straße werden weitere Plätze abgegeben, da der Standort aufgrund der fehlenden Nähe zum Campus weniger attraktiv sei und sich notwendige Investitionen nicht lohnen. Diese etwa 200 Plätze müssen in Campusnähe neu geschaffen werden. 100 neue Wohnplätze sollen in der Max-Planck-Straße entstehen. Zur Schaffung dieser und weiterer Wohnheimplätze seien Zuschüsse vom Land aber zwingend notwendig, um sozialverträgliche Mieten zu erreichen. „Das bedeutet Mieten von ca. 250 Euro im Schnitt.“, so der studierte Diplom-Mathematiker. Diese Summe kommt nicht von ungefähr: Der Wohngeldzuschuss im BAföG beträgt ab August eben jene 250 Euro. „Wir wollen den Rücken freihalten für ein erfolgreiches Studium.“

Soziales

Auch die sozialen Dienste sollen weiter ausgebaut werden. Dies bezieht sich insbesondere auf die psychologische Beratung. Hierzu gehöre auch die Raumsituation der Beratung, wo es durchaus Verbesserungspotential gebe. Die Räume einer ehemaligen 4er-WG über der Cafeteria Einstein sollen ab kommendem Semester als Beratungsbereich etabliert werden.

Ausbildungsförderung

Zur Ausbildungsförderung liegt ab dem kommenden Wintersemester eine neue Novelle zum BAföG vor. Diese bringe erfreulicherweise eine spürbare Erhöhung in den Bedarfssätzen und Freibeträgen mit sich (wir berichteten die Einzelheiten). Der maximale Förderungssatz, der sich daraus ergibt, liegt bei 735 Euro. Herr Hörig betont, dass es durchaus einen Versuch wert sei, einen Antrag auf Ausbildungsförderung zu stellen, auch wenn man bisher kein BAföG bezogen hat.

„Ich spreche die Dinge an, wie sie sind — auch wenn sie nicht immer schön sind.“

Der neue Geschäftsführer setzt auf Transparenz und Offenheit. Er möchte im engen Dialog mit den Studierenden stehen. So stellte er sich bereits im StuRa der öffentlichen Diskussion. Dass er als Leiter auch mit unpopulären Dingen umgehen muss, ist ihm durchaus bewusst. Im Wintersemester 2016/17 kommt eine Erhöhung der Semesterbeiträge auf die Studierenden zu. Diese beträgt 15 Euro, womit also in Zukunft halbjährlich 60 Euro anstelle der bisherigen 45 Euro fällig werden. Grund dafür seien die seit Jahren stagnierenden Zuschüsse vom Land trotz stark steigender Kosten seit 2010 (wir berichteten die Einzelheiten). Für Jubel unter den Studierenden wird diese Nachricht sicherlich nicht sorgen, allerdings sei die Erhöhung nötig, um etwa die bisherigen hohen Standards in der Verpflegung beizubehalten. „Die Hauptschwierigkeit liegt in der Gleichzeitigkeit.“
Trotz der engen Ressourcen hat der neue Geschäftsführer, der herzlich in Rostock aufgenommen wurde, sich zur Aufgabe gesetzt, die Motivation in seinem Team weiterhin hoch zu halten und die Probleme schrittweise und in engem Dialog insbesondere mit den Studierenden, den Hochschulen und den Kommunen anzugehen. Der Leitspruch des Studentenwerks, das im Zuge des neuen Studierendenwerksgesetzes voraussichtlich ab 2018 „Studierendenwerk Rostock-Wismar“ heißen wird, lautet:

„Damit Studieren gelingt.“

Hauptziel ist es demnach, den Studienerfolg zu garantieren. Kai Hörig sieht seine Aufgabe als sehr lohnenswert an und ist optimistisch: „Ich sehe sehr viel Land für die Zukunft.“
Text: Diego Hagen

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