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"Studenten sind nur am Feiern und leben auf Staatskosten!"

Dieses Bild beweist: Studenten sind echt nur am Feiern.
Dieses Bild beweist: Studenten sind echt nur am Feiern.

Jede Bevölkerungsschicht muss sich mit bestimmten Klischees abfinden. Teenager sind schwierig, Frauen können keine Autos hinstellen (wir sind so genervt davon, dass wir das richtige Wort nicht herausbringen), Rentner tratschen am Gartenzaun, Dicke essen zu viel, Dünne zu wenig. Ihr wisst schon. Wir Studierenden sind auch ein beliebtes Ziel des täglichen Kaffeekränzchen-Gossips.
Student, der
Wortart: Substantiv, maskulin
Bedeutungen:
1. jemand, der an einer Hochschule studiert; Studierender
2. (veraltet) Schüler einer höheren Schule
Gehen wir von der ersten Definition des DUDENs aus. Studieren ist ein Beruf, denn steuerrechtlich gesehen müssen die meisten ja „Vollzeit“ studieren. Was ist denn eigentlich mit Azubis? Schon einmal jemanden gehört, der Dinge sagt wie „Diese Azubis, die immer bis 12 pennen!“?

Die armen Studenten müssen schon um 6 aufstehen, schließlich machen um 8 die Läden zu.
(Zitat von Maximilian Haberecht via Facebook im Zeit-Artikel „Sie sind Student? Ich bin Steuerzahler!“)

Wir schreiben euch die nervigsten Vorurteile auf, mit denen wir Studierenden uns herumschlagen müssen – und räumen gründlich mit ihnen auf!
Geld vom Staat erhalten
1. „Diese Studenten, die auf Kosten ihrer Eltern/des Staates leben!“
BaFöG, Bildungskredit, Kindergeld, elterliche Finanzspritze. Ja, wir Studierenden bekommen Unterstützung. Warum? Weil wir für das, was wir die meiste Zeit des Tages tun, kein Geld bekommen. Es aber trotzdem tun! Das Warum ist keine diskussionswürdige Frage.
Kindergeld bekommt aber sowieso jeder – und BaFöG und Bildungskredit sind Kredite, die wir zur Hälfte oder ganz zurückzahlen. Und wenn unsere Eltern uns unterstützen, ist das ihre Sache.
Und übrigens: Kaum ein Studierender arbeitet nicht nebenbei. Weil das Geld meistens trotzdem nicht reicht – das steuerfreie Existenzminimum liegt laut Grundgesetz bei 1.054,04 Euro netto im Monat. Kaum ein Student hat jemals so viel Schotter auf dem Konto gehabt.
Zudem sei noch gesagt, dass kein Student nur studiert, weil er die Hälfte des BaFöGs geschenkt bekommt – in der Zeit könnte er nämlich schon mit Mindestlohn mehr Geld verdienen.
2. „Du hast das doch studiert, du musst das wissen!“
Random Guy: „Wie wird nochmal Karussell geschrieben?“
Germanist: „Ich weiß nicht, schlag es doch im Online-Duden nach.“
Random Guy: „Ich dachte, du hast Deutsch studiert?“
Diese Konversation ist auf alle Fachbereiche anwendbar und kennt jeder, der studiert oder studiert hat.
Nur mal so: Weil man ein Fach studiert, heißt das nicht, dass man jeden Begriff auswendig kann. Ein Sportabsolvent muss keinen Flik-Flak können und ein studierter Mathematiker muss nicht alle Stellen von Pi auswendig kennen. Genausowenig muss ein Germanist alle Wörter des Dudens schreiben können.
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3. „Du studierst Chemie? Ich kann mir dich später gar nicht als Chemiker vorstellen.“
Das mag jetzt eine Überraschung sein, aber was man studiert, ist meistens nicht die eigene künftige Berufsbezeichnung. Französischstudenten werden in der Regel weder Franzosen noch angestellte Romanisten, es wird keine Jobtitel wie Good Governant geben und wer Geschichte studiert, wird auch nicht unbedingt zur Geschichte. Übrigens erfüllen auch nicht alle Berufe das Klischee, das die Leute mit dem Studiengang assoziieren.
4. „Diese Studenten, die schlafen immer bis mittags!“
Wir haben keinen 9-till-5-Job, sondern können uns unsere Zeit selbst einteilen. Es kommt vor, dass wir auch mal ausgiebig feiern und dann länger schlafen. Wie sonst sollten wir erproben, ob das Studium wirklich die schönste Zeit des Lebens ist? Wir machen es, weil wir es können. Und weil es uns nicht stört, wenn wir erst um 10 Uhr anfangen zu arbeiten, und wir dafür bis 20 Uhr über Hausaufgaben, Lernzetteln oder Arbeiten sitzen.
Wenn wir nicht gerade 20 SWS haben, hat das auch seinen Grund. Die Leistungspunkte, die wir am Ende des Studium haben müssen, errechnen sich aus Aufwand in Stunden – folglich bei weniger SWS einem großen Anteil an Selbststudium. Das machen wir zuhause oder in der Bibliothek. Und wenn nicht, sind wir eben so schlau, dass wir den Abschluss so schaffen. Und?
5. „Diese Studenten, die wissen doch eh nicht, was sie mit ihrem Abschluss machen sollen“
Ja, manchmal ist das so. Deshalb gibt es Berufsorientierungskurse, das Arbeitsamt, das Internet und unser Gehirn, das uns rechtzeitig in die richtige Richtung lenkt. Manche fangen ihr Studium an, weil sie das Fach interessiert. Dann sind sie hinterher automatisch für etwas qualifiziert, was sie mögen. Praktisch, oder?
cinderella
6. „Diese Studenten, die sind nur am Feiern!“
Ganz ehrlich. Wenn jeden Tag 1-2-3-Studentenparty, Semestereinstand, Semesterausstand, Campus-Club oder sonst etwas stattfindet, wo die Drinks nen Euro und der Eintritt keinen kostet, würde jeder gerne mal weggehen. Und solange wir unser Studium nebenbei im Griff haben, ist das auch unser gutes Recht.
7. „Diese Studenten, die können nicht mit Geld umgehen!“
Genau. Denn wir sind Heranwachsende. Meistens fangen wir mit 18 Jahren unser Studium an und sind damit sogar noch Teenies. Wer kann mit 18 schon alles?
8. „Studenten genießen die verlängerte Schulzeit, weil sie zu faul zum Arbeiten sind.“
Wenn wir zu faul wären, würden wir keine Vorlesungen besuchen und jedes halbe Jahr Prüfungen schreiben sowie nebenbei arbeiten gehen, damit wir genug Geld zum Leben haben. Wir haben zwei Leben statt eine Ausbildung, die Lernen und Geldverdienen verbindet – so gesehen sind wir wie Hannah Montana: Best of both worlds.
9. „Studenten sind der Rost am Schwert der Revolution“
…Wait, what? Das sagt die Autovervollständigung der Google-Suche. Weil jemand das mal in eine Facebook-Diskussion geschrieben hat.

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