Das Unileben ist ein eigener Kosmos. Vielmehr noch: ein Organismus. Unsere Körper sind ziemlich robust – und funktionieren auch, wenn nicht genug von allem da ist. Ein Tribut an unsere Uni und an Menschlichkeit. Dass nicht immer alles reibungslos funktioniert, kennen wir, wenn wir mal wieder zu lange Binge-Watching mit wahlweise Wein/Bier/Pfeffi gemacht haben mit 1-15 Freunden zu Besuch.
Ihr dürft den Text gerne nicht so ernst nehmen und penible Logik außer Acht lassen.
Herz
Die Mensa. Sie versorgt die Uni mit buntem Gemüse, Fleisch, Nudeln und Pudding. Das Zentrum. Der zentrale Treffpunkt aller Blutkörperchen (siehe unten).
Gehirn
Irgendwann muss es jeder einschalten, früher oder später: Der Gang in die Bibliothek bleibt niemandem erspart. Sei es, um Alibi-Bücher für das Literaturverzeichnis aufzuführen oder der tägliche Gang in den Semesterferien, um die Hausarbeit zu schreiben.
Blutkörperchen
Studierende. Überall anzutreffen, immer auf Achse. Am Herzen aufgeladen, frisch genährt und auf dem Weg zu Bibo/Mensa/Keller/BAföG-Amt.
Blutgefäße
Die RSAG und Fahrräder. Sie bringen uns von A nach B. Innerhalb von 30 Minuten zwischen den Lehrveranstaltungen von der Südstadt in den Ulmencampus.
Leber
Entgiftung: Von Fastfood, fragwürdigen und verkrüppelten Koch-Skills der Mitbewohner, zu viel Feiern/Lernen, von Besserwissern und Prüfungsdruck bekommen wir Studierende sie, wenn wir in den Semesterferien in’s Hotel Mama fahren. Alternativ geht das auch, wenn wir uns Zeit nehmen und ein üppiges Grill-Fest am Stadthafen mit ausgewählten Freunden machen. Wir Rostocker Studierenden kennen da unsere Möglichkeiten.
Haut
Hält alles zusammen und passt auf, dass nichts rausläuft oder reinkommt, was nicht reingehört: Ohne unser BAföG (oder Bildungskredit, andere Darlehen) wären wir aufgeschmissen. Allerdings können wir uns damit aber auch kein Luxusleben leisten – und wenn wir älter werden, müssen wir für unser Studentenleben bezahlen.
Darmtrakt
Semestereinstandsparty. Party mitten im Semester. Semesterferieneinstandsparty. Wocheneinstandsparty. Wir können alles. Dabei kommt alles Überflüssige aus dem Körper raus – etwa Gehirnzellen, die nur für die blöde VWL-Prüfung gebraucht wurden. Stress fällt ab. Alles raus, was keine Miete zahlt.
Hormone
Leistungsdruck, der angestrebte Abschluss, Ziele, Träume: Diese Dinge treiben uns an. Dazu gehört aber auch der Wunsch nach einem guten Leben während des Studiums. Die Frühlingsgefühle kommen nämlich auch bald.
Lunge
Meerwasser, Salzluft. Meer mehr brauchen wir nicht sagen.
Immunsystem
Die Attraktivität unserer Hansestadt als Studienstandort setzt sich aus so vielem zusammen: Studentenrabatte, Nachtleben, eine tolle Mensa, Medizinische Infrastruktur, keine Studiengebühren, kostenlose Beratungen für Karriere und Psyche, Förderung bei Auslandsaufenthalten… all diese Dinge sorgen dafür, dass es uns nachhaltig hier gut geht.
Gewebe
Unsere Hansestadt. Schauplatz aller Exzesse. Aller Ängste vor Prüfungen. Aller Existenzfragen und Geldprobleme. Schauplatz unserer Liebe zu ihr selbst.
Sinnesorgane
Schmecken, Fühlen, Sehen, Riechen – Unter momentan 13.600 Studierenden gibt es Cliquen, Freundeskreise, Seelenverwandte. Was das ganze so schön macht: Wir sitzen alle in einem Boot, haben gleiche Interessen; gerade deshalb finden wir Freunde (und Leidensgenossen) oft im eigenen Studiengang. Freunde machen alles schöner, erträglicher. Nur mit ihnen können wir unser Studentenleben in Rostock gleich doppelt genießen und wahrnehmen.
Geschlechtsorgane
Findet man überall. Bei einigen sind sie das nie aufgeschlagene Wörterbuch, das einige Sprachbarrieren gelöst hätte, für andere die unverzichtbare Formelsammlung, ohne die das Studium zum Scheitern verurteilt ist. Für manche sind sie der Kompass, der sie durch die richtige Blutbahn zu einsamen Blutkörperchen führt.