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Kiez, Kunst und Kacke: eine Liebeserklärung an die KTV

Hach ja, unsere schöne KTV.  Früher war aber alles anders (siehe StudentsStudents-Artikel Die KTV: Hier will keiner wohnen). Mein Papa meinte einmal:

„Ein dunkles, schmutziges, unheimliches Viertel voller zwielichtigen Gelichters. Freiwillig ging keiner dahin, wenn ihm sein Leben etwas wert war. Immer roch es muffig und morastig in den bedrohlichen Straßen, auch im Sommer, und Schnapsdunst in der Luft. Huh, ein heißes Pflaster, etwas für Verwegene, Abenteuerhungrige oder für Raufbolde.“

Foto von meerlichtblick

Und was ist heute draus geworden?

Ein buntes Szeneviertel, das vor lauter Lebendigkeit strotzt wie ein großer Ameisenhaufen. Ein Viertel, das keineswegs mehr unheimlich ist – höchstens unheimlich liebenswert und vor allem charmant as hell! Wer durch die Gassen der KTV spaziert, verliert sein Herz. Schon als kleines Mädchen malte ich mir aus, später einmal dort zu wohnen. Hat geklappt. Und ich möchte es nicht mehr missen. Auch wenn ich morgens zur Begrüßung des Tages erstmal in einen riesigen Kackhaufen trete – shit happens.

Foto von meerlichtblick

Kiezfeeling vom feinsten

Das einzig Verbliebene aus der Beschreibung meines Vaters ist der leichte Schnapsdunst, der in sanften Schwaden gelegentlich durch die Straßen zieht. Na und? Nirgendwo kann man so herrlich abends durch die Kneipen flanieren wie in unserer geliebten KTV. Cocktail im Stadtkind, Bierchen im Warmbad, Ralf im Pleitegeier und Enterhaken als Absacker im Piraten. Hat man Hunger, geht man ins Lom. Oder man holt sich einen Döner gegenüber, wo übrigens Monchi von Feine Sahne Fischfilet Stammgast ist. Ist einem langweilig, geht man ins LIWU. Braucht man etwas zu späterer Stunde, geht man zu einem der Spätis. Ja, die KTV-Nächte sind toll. Nicht selten landet man durch Zufall auf einer der legendären WG-Hauspartys. In der KTV ist jeder zu jederzeit willkommen und jede Nacht  ein kleines Abenteuer.

Arschkalt im Winter vorm Warmbad Foto von adilinka_flor

KTV mon amour

Was für Paris das künstlerische Montmartre ist, ist für uns die KTV. Die beschmierten Wände, die ja so asozial aussehen: Auch die haben irgendwie Charme. Stellt Euch mal eine KTV ohne Graffiti vor. Irgendwie undenkbar, oder? Jedes Szeneviertel braucht es zumindest ein bisschen – dieses Verruchte, Geheimnisvolle und Künstlerische. Läden wie der Freiraum und Cosy, Galerien, Kunstmärkte auf dem Margarethenplatz und Veranstaltungen in der liebevoll betitelten HeiGeiKi (Heiligen-Geist-Kirche) tragen wunderbar dazu bei. Unzählige Singer-Songwriter-Konzerte, die gerade zum Wochenende nicht nur aus den Bars, sondern auch aus einigen Fenstern erklingen, runden das Gesamtbild ab und machen es zu einer perfekten und unaufdringlichen Portion KTV-Kunst.

Foto von hroyal

In der KTV zu leben oder ihr einfach nur einen Besuch abzustatten, ist wie ein großes Familientreffen. Du kommst nicht ungegrüßt durch die Straßen. Hast du ein Problem, dann wird dir geholfen. Hast du etwas auf dem Herzen, dann findest du an jeder Ecke jemanden zum Schnacken. Sicherlich ist es nicht das sauberste und ruhigste Viertel Rostocks und die Parkplatzsuche gleicht Autoscooter. Doch neben Kiez, Kunst und Kacke ist die KTV vor allem eines: lebenswert.

Foto von gunnarguentersson

Apropos: Habt ihr euch eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, wo sich das sagenumwobende Herz der KTV befindet? Stay tuned: In den nächsten Wochen gibt es mehr dazu.

Hast du auch schonmal etwas Kurioses, Lustiges oder Nerviges in der Uni erlebt? Erzähl‘ uns Deine Geschichte! Wir haben immer ein offenes Ohr und geben dir deine Stimme. Kritik und Anregungen hören wir auch gern.

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