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Wenn im Studium alles nicht mehr das ist, was man möchte

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Unsere Autorin hat sich dazu entschieden, ab Dezember neue Wege zu gehen und ein Jahr vor dem Abschluss „beruflich“ noch etwas anderes auszuprobieren. Obwohl diese Entscheidung kein großes Ding ist – denn schließlich ist das Studium eine Phase des Ausprobierens und Entdeckens -, schwirrten ihr viele Gedanken im Kopf: Ein anderer Job? Vielleicht sogar ein Fachrichtungswechsel? Studienabbruch? Oder eine komplette Umorientierung? Im Folgenden möchten wir diese Gedanken aufschlüsseln, um euch zu beruhigen, falls ihr über ähnliche Fragen nachdenkt, und etwas Logik und Struktur in die Verwirrtheit zu bringen.

Jobwechsel

Manchmal überkommt einen die Unzufriedenheit während des Studiums. Irgendetwas stimmt nicht, irgendetwas sollte anders sein. Vielleicht hat man das Gefühl, dass man in seinem Studienfach nicht wirklich gut auf das spätere Berufsleben vorbereitet wird, was im schlimmsten Fall enorme Zukunftsängste auslösen kann. Wo bleibt man nach dem Studium, wenn man eigentlich keinen Plan von nichts hat? Niemals im Leben wird ein Arbeitgeber applaudieren, nachdem man diese Theorie von jenem Wissenschaftler perfekt zitieren hat. Und der Job in der Gastronomie ist zwar lobenswert und finanziell lukrativ, aber wertet er den Lebenslauf wirklich auf?

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Zukunftsängste können Studierende stark belasten.

Statt das Studium zu schmeißen und schnell einen Weg zu gehen, der gesellschaftlich als sicher angesehen wird und in kurzer Zeit angeblich zu viel Geld führt, solltet ihr euch lieber nach einem neuen Neben- oder Werkstudentenjob umsehen. Niemandem ist geholfen, wenn ihr euch umorientiert und dann „abgesichert“ seid, aber eigentlich nicht das geringste Interesse daran habt. Versteht uns nicht falsch: Nichts ist verkehrt daran, den Wunsch nach beruflicher Sicherheit zu haben. Aber dafür die eigene Begeisterung und das Interesse an einem Fach aufzugeben, wird euch auf euer Leben gesehen schwerwiegendere Probleme bereiten.

Sich dagegen einen neuen Job zu suchen, der euch eurem Traumberuf ein Stück näher bringt, ist auf lange Sicht die bessere Variante. Wählt eine Tätigkeit, bei der ihr viel lernt und verantwortungsvolle Aufgaben eigenständig erledigen könnt. Das ist nicht nur spannend, sondern hilft auch dabei, eure Unsicherheiten gegenüber den eigenen beruflichen Kompetenzen zu kompensieren!

Fachrichtungswechsel

Jetzt habt ihr euren Job vielleicht schon zum gefühlt tausendsten Mal gewechselt und habt immer noch das Gefühl, dass das nicht ausreichend ist. Ihr seid einfach nicht mehr zufrieden mit eurer Studienwahl oder habt das Gefühl, dass euch für euren Traumberuf noch eine Menge fachliches Wissen fehlt, das euer Studium nicht lehrt?

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Im Studium lernt man tausende Theorien. Bringen sie aber wirklich was für die Zukunft?

Dann ist es unter Umständen wirklich an der Zeit, über einen Fachrichtungswechsel nachzudenken. Ihr habt einen ähnlichen Studiengang gefunden, der sich aber mehr mit euren Zielen und beruflichen Wünschen vereinbaren lässt? Dann informiert euch über einen Wechsel. In dem Fall könnten einige eurer bisher besuchten Kurse vielleicht sogar angerechnet werden.

Es ist aber auch keine Schande, wenn ihr euer Studienfach komplett aufgebt und dafür eines beginnt, das besser zu euren Zukunftsvorstellungen passt. Die Hemmungen mögen hier höher sein, weil ihr vielleicht schon lange studiert und jetzt nicht einfach alles hinschmeißen wollt, um dann nochmal von vorne anzufangen. Wenn ihr aber gut überlegt an die Sache rangeht, euch informiert und beraten lasst, dann kann das ein sinnvoller und ergebnisreicher Schritt sein.

Studienabbruch und Neuorientierung

Aber was ist, wenn man merkt, dass das Studium an sich aus den verschiedensten Gründen einfach nicht mehr das Richtige ist? Vielleicht ist es zu theoretisch und die Praxis fehlt. Oder es fällt einem schwer, wissenschaftlich zu arbeiten und man muss sich jedes Semester auf’s Neue durch die Hausarbeitenphase quälen. In einigen Fällen kann es auch an der finanziellen Belastung scheitern.

Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegt, dass fast jeder Dritte das Studium abbricht. Trotzdem ist die Entscheidung zum Abbruch oft mit Scham und Hemmungen verbunden. Dabei sollte sie eher als Pforte zu anderen beruflichen Wegen dienen. Wer Praxis, Theorie und Bezahlung zusammen haben möchte, kann sich nach dualen Studiengängen umschauen. Wer dem wissenschaftlichen Geschwafel endgültig den Rücken kehren möchte, kann sich nach einer Ausbildung umsehen, vielleicht in einem ganz anderen Bereich, der einen viel mehr anspricht. Natürlich solltet ihr auch hier gut überlegen, was ihr wirklich möchtet und warum ihr das möchtet. Aber ein Abbruch als Option sollte niemals aus Prinzip verworfen werden.

Wichtig!

Die Entscheidung, einen neuen Weg einzuschlagen, gerade wenn es um große Veränderungen wie einen Studienabbruch geht, fällt nicht immer leicht. Pros und Kontras müssen gründlich gegeneinander abgewogen werden und nicht selten steht einem auch das eigene Gewissen im Weg.

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Ein gründliches Abwegen von Pro und Kontra hilft bei der schwierigen Entscheidung.

Deswegen ist es gar nicht schlecht, mit Freunden, der Familie oder einer professionellen Beratung zu sprechen, um eure Wünsche und Bedenken zu äußern. Wichtig ist allerdings, dass ihr euch nicht zu sehr von den Vorstellungen der anderen beeinflussen lasst. Ein Studienabbruch hört sich für andere oft sehr drastisch an und wird fälschlicherweise mit verlorener Zeit gleichgestellt.


Denkt daran: Ein abgebrochenes Studium ist keine verloren Zeit! Während dieser Phase habt ihr vermutlich mehr gelernt, als es zunächst scheint. Selbstständigkeit ist nur ein Beispiel unter vielen, vielen anderen! Im Endeffekt ist es eure Entscheidung. Es geht um eure Zukunft und um euer Wohl. Ein guter Rat von vertrauten Personen kann hilfreich sein, am Ende müsst ihr aber den Weg gehen, mit dem ihr euch persönlich am besten fühlt!

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