Manche Leute sagen uns Studenten eine bewusst geringe Aufmerksamkeitsspanne nach, wenn es um die Uni geht. Wir wären in Seminaren nur desinteressiert, würden am Handy herumspielen und seien nicht in der Lage, uns länger als einen Wimpernschlag lang auf die Sitzung zu konzentrieren. Mag sein. An dieser Stelle hat StudentsStudents einen kleinen Tipp für unsere Dozenten. Es gibt da nämlich ein paar Zauberwörter, die uns Studenten aus jedem noch so tiefen intellektuellen Dornröschenschlaf reißen und unsere Ohren spitzen lassen. Wer unsere Aufmerksamkeit will, sollte künftig folgende Begriffe in sein Vokabular aufnehmen:
A
Abgabetermin, der [ˈapɡaːbətɛrmiːn]
Substantiv, maskulin
Datum, an dem ein Dokument (meistens eine Hausarbeit) abgegeben werden muss. Kann aus diversen Gründen häufig unmöglich eingehalten werden.
anrechenbar [anˈʀɛçn̩ˈbaːɐ̯]
Adjektiv
Bezieht sich auf die Anerkennung bereits erbrachter Leistungen, um eigentlichem Aufwand aus dem Weg zu gehen. Sehr beliebt bei Studenten, um sich mehr Freizeit zu verschaffen.
Ausfall, der [ˈaʊ̯sfal]
Substantiv, maskulin
Eine universitäre Veranstaltung entfällt. Das bedeutet, der Student hat in diesem Falle frei und kann in der Zeit der Uni fernbleiben, ohne dabei präzise einkalkulierte Fehlstunden zu verschwenden.
Auslandssemester, das [ˈaʊ̯slanʦzeˌmɛstɐ]
Substantiv, Neutrum
Ein Semester im nichtdeutschen Ausland. Essentiell für die verwandte und äußerst wichtige Auslandserfahrung. Wird häufig als Tarnmantel für exzessive Saufgelage und schmutzige Affären in Spanien oder Skandinavien genutzt.
B
Berufserfahrung, die [bəˈʀuːfsɛɐ̯ˈfaːʀʊŋ]
Substantiv, feminin
Praktische Erfahrung in einem Beruf. Der Student hat sie meistens nicht und bekommt nervöses Herzrasen, wenn auf die Wichtigkeit der Berufserfahrung verwiesen wird.
Bier, das [biːɐ̯]
Substantiv, Neutrum
Leicht alkoholisches Getränk und für viele Studenten Grundnahrungsmittel. Schwerwiegender Grund für stetig wachsende Bäuche bei männlichen Studierenden.
E
Edward Snowden, der [atwɔːd snəʊdɛn]
Eigenname
US-amerikanischer Whistleblower. Der Drang zur Wahrheit und sein Mut, sich mit den Geheimdiensten dieser Welt anzulegen, um die Menschenrechte zu verteidigen, sind für viele Studenten ein immer spannendes Thema.
Einstandsparty, die [aɪ̯nʃtantsˈpaːɐ̯ti]
Substantiv, feminin
Fakultative Feierlichkeit zum Beginn eines Semesters. Studenten schmeißen – meistens im LT – eine riesige Party, die den Namen ihrer Fachrichtung trägt. Beispiel: Mediziner-Einstand.
G
gratis [ˈɡʀaːtɪs]
Adverb
Kostet kein Geld. Studenten haben für gewöhnlich wenig davon und nehmen dankend alles mit, was ohne den Transfer von Währung zu einem Ausbau des eigenen Wohlstandes führt.
H
Happy Hour, die [ˈhɛpi ˈaʊ̯ɐ]
Substantiv, feminin
Aus dem Englischen: Glückliche Stunde. Festgesetzte Zeit, in der beispielsweise das ST oder der Keller 60 Minuten Freibier ausschenkt. Der Student zahlt kein Geld und ist somit glücklich.
K
Kaffee, der [ˈkafe]
Substantiv, maskulin
Anregendes schwarzes Aufgussgetränk. Für den dauermüden Studenten überlebenswichtig und ständiger Begleiter.
M
Mensa, die [ˈmɛnza]
Substantiv, feminin
Einrichtung nach Art einer Kantine an Universitäten und Hochschulen, die kostengünstiges Essen anbietet. Außerdem: sozialer Treffpunkt von Studenten. Das Studieren des täglichen Mensa-Angebotes wird akribischer betrieben, als das Studieren der jeweiligen Fachrichtung.
O
optional [ɔpʦɪ̯oˈnaːl]
Adjektiv
Nicht zwingend, nicht verpflichtend. Bei Studenten häufig synonym mit „mach ich nicht“. Optional wird nur in den seltensten Fällen mit Arbeit verbunden, sondern eher mit Freizeit.
P
prüfungsrelevant [ˈpʀyːfʊŋsʀeleˈvant]
Adjektiv
Inhalt, der für die Prüfung von Bedeutung ist. Wird häufig vom Dozenten während der Vorlesung als solcher angekündigt. Wenn Studenten sich etwas notieren, dann in diesem Moment.
S
Stipendium, das [ˌʃtiˈpɛndi̯ʊm]
Substantiv, Neutrum
Finanzielle Unterstützung für Studenten, auf die man sich bewerben kann. Viele Studierende verzichten aus Minderwertigkeitskomplexen auf eine Bewerbung.