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Was die Unternehmen vom Bachelor halten

Dass die Wirtschaft 1999 unbedingt wollte, dass Absolventen jünger werden, ist allgemein bekannt. Mit dem eingeführten Bologna-Prozess wurde in besagtem Jahr die Studienzeit offiziell verkürzt und das wurde zunächst positiv aufgenommen.
Doch dieser Zustand hielt nicht lange an. „Vor allem kleine Unternehmen sind unzufrieden. Größeren fällt es leichter, Bachelor-Absolventen im Job nachzuqualifizieren“, erklärt Oliver Heikaus, Bereichsleiter Weiterbildung des DIHK.
Im Jahre 2007 wurden Unternehmen befragt, wie zufrieden sie mit den Bachelor-Absolventen beim Berufseinstieg seien. 67 Prozent von 2000 befragten Firmen gaben an, dass diese ihre Erwartungen erfüllen.
Die Befragung des Deutschen Industrie-und Handelskammertages (DIHK) wurde in Abständen wiederholt. 2011 waren nur noch 63 Prozent der Unternehmen mit den Absolventen zufrieden und in der Umfrage aus dem Jahr 2014 sind daraus 47 Prozent geworden.
Weniger als die Hälfte der Bachelorstudierenden erfüllen also heute noch die Erwartungen ihrer potentiellen Arbeitgeber – und können nicht einmal etwas dafür. Denn das liegt nicht daran, dass ihre Noten so schlecht sind oder sie sich nicht genügend angestrengt haben.

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Sondern das hat etwas damit zu tun, dass sie noch nicht bereit sind für die Berufswelt, wenn sie mit Anfang Zwanzig auf Jobsuche gehen. Nur 15 Prozent der Unternehmen finden, dass Bachelor-Absolventen gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind.
Die Akademiker müssen erst einmal in die Arbeit eingearbeitet werden, da sie kaum Praxiserfahrungen haben. Die Berufserfahrung fehlt, weil dafür keine Zeit vorgesehen war. Sie konnten keinen Auslandsaufenthalt machen und wenn doch, dann wurden sie mit ihrem Studium nicht in der Regelstudienzeit fertig, was ebenfalls als negativ angesehen wird.
Neben der Anwesenheitspflicht in ihrem Grundstudium war nicht einmal Zeit, das zu lesen, was sie wirklich interessiert hätte. Da wäre sofort das schlechte Gewissen am Start, das sagt „solltest du gerade nicht lieber etwas anderes lesen?“.
Auch über politische Geschehen denken die Bachelorstudenten nicht mehr so viel nach. „Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hatte im vergangenen Herbst bemängelt, dass diese heutzutage so unpolitisch seien wie lange nicht mehr“, so steht es in einem Artikel der „Zeit“.
Mit Master-Absolventen hingegen sind 78 Prozent der Unternehmen zufrieden. Das ist von 65 Prozent der im Jahr 2011 Befragten sogar ein Anstieg.

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