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Wie es sich wirklich anfühlt, so früh mit den Klausuren fertig zu sein

Mittwoch, 5.2.2020, 11:45.

Abgabe.

Die letzte Klausur für dieses ist Semester geschafft. Ein durchaus erleichterndes Gefühl. Zügig und euphorisch verlasse ich den Arno Esch Hörsaal. Viele von euch werden sich jetzt denken: Wie geil wäre es mal 2 Monate richtig „Ferien“ zu haben. Hier erfahrt ihr aber wie es tatsächlich ist, so früh freizuhaben und warum es auch Nachteile hat.

Der Tag danach

Der Wecker klingelt um 8. Fu*k denke ich mir, warum habe ich den nicht ausgestellt. Brauche ich ja erstmal nicht mehr. Gelassen schließe ich die Augen noch einmal. Gegen 11 stehe ich dann tiefenentspannt auf. Mache mir mein Frühstück und versacke auf YouTube. Währenddessen ploppen bereits die ersten Nachrichten in den Gruppen auf: „Jemand Mensa?“ , oder „Ist jemand Bib?“. Gekonnt ignoriere ich die Nachrichten. Bib? Erst im Sommer wieder. Aber Mensa nach dem Aufstehen wäre auch mal eine Idee. Und dann zuhause Mittagsschlaf. Träumchen.

Die Stunden vergehen und wenn mich jemand fragen würde, was ich heute so gemacht habe, dann könnte ich es nicht beantworten. Nicht nichts, aber auch nichts Nennenswertes. Vom Pc zum Fernseher, aufs Bett und wieder zurück. Zwischen jedem der Schritte ist ein Gang zum Kühlschrank Routine. Gegen 21 Uhr entscheide ich mich für eine neue Serie. Habe ja jetzt Zeit. 2 Uhr morgens und 5 Folgen später lege ich mich ins Bett und schlafe.

Der Wecker ist aus.

Die Tage danach

Tag 2

Neuer Tag. Jetzt, wo die Klausurenphase vorbei ist, kann man ja mal wieder etwas mit Freunden machen. Jedenfalls steht es so in den Theoriebüchern geschrieben. Einst hieß es sogar nach Adam Riese: Keine Klausuren + vorlesungsfreie Zeit = Zeit mit Freunden verbringen. Mal eine Nachricht in die WhatsApp Gruppe stellen: „Heute Abend was starten?“ Jetzt gibt es 3 mögliche Antwortszenarien:

  • A.) „Habe keine Zeit, muss noch lernen.“ bzw. „Keine Zeit, muss morgen früh raus. Lernen.“ Diese Antwort kam dann von mehreren Leuten nacheinander.
  • B.) Eine Person schreibt: „Leider keine Zeit, muss lernen“, der Rest stimmt schweigend zu.
  • C.) Nichts. Keine Antwort, keine Nachricht, nicht einmal ein Rauchsignal.

Das hat sich dann einige Tage so wiederholt. Ich hatte die Rechnung also ohne meine Freunde gemacht. Keiner hatte Zeit, außer mein Fernseher und die angefangene Tüte Chips vom Vortag. „Naja“,denke ich mir am 5. Tag, habe ja noch 3 Staffel von der Serie übrig. Here we go again.

Ich, wenn ich darauf warte, dass meine Freunde Zeit haben.

Die Wochen danach

Tag 20


Staffel für Staffel und Schokolade für Schokolade. So vergeht Tag für Tag. Der einst aufrechte Gang des Menschen hat sich bei mir zurückentwickelt und ich verbringe den Tag überwiegend liegend oder sitzend. Nach wie vor haben meine Freunde wenig Zeit. Neben dem allgemeinen Hörensagen, dass die Wahl des geisteswissenschaftlichen Studiums zum Taxifahrer Dasein führen kann, hat es auch den Nachteil, dass man so früh mit Klausuren fertig ist, während die anderen gerade erst mit den Klausuren anfangen.

Weitere Wochen vergehen

Die Tage und Wochen verstreichen, wie ein Maler zum Anfang seiner Ausbildung. *Bad Dum Tsss. *


Doch dann eine Nachricht: „Heute mal feiern gehen?“. Fast euphorisch lese ich die Nachricht nochmal. Nice, endlich. Sofort antworte ich: „JA!“ 2 Wochen vor dem Sommersemesterstart passiert es also doch noch: Ich mache etwas mit meinen Freunden. Wir gehen feiern, trinken 2 bis 12 Bier und haben einfach eine gute Zeit.


Wie gewohnt stehe ich wieder um 11 auf, aber dann fällt es mir wieder ein: Hausarbeit. Davon hatte ich noch zwei Stück und zwei Wochen Zeit. Total vergessen oder besser gesagt: Bewusst verdrängt. Auch etwas, mit dem sich überwiegend Geisteswissenschaftler auseinandersetzen müssen. Wenige meiner Freunde müssen Hausarbeiten schreiben und wenn, dann bereits während des Semesters.

Jetzt kommt es zum Wendepunkt der Geschichte: Meine Freunde haben Zeit, ich eher weniger. Weniger erfreut blicke ich den nächsten zwei Wochen aus Recherche, Schreiben und Korrektur lesen entgegen. Semesterferien Adé.

Zugegebener Maßen: Der Text ist meckern auf hohem Niveau und auch ein wenig übertrieben. Einen Funken Wahrheit enthält er trotzdem. Wer von euch befindet sich in einem ähnlichen Dilemma und/oder weiß wie man so eine Zeit gut überbrücken kann?

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