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War das Sexismus?

Vor zwei Wochen bin ich auf eine Story bei Instagram gestoßen. Darin enthalten: Bolzplatzkind (Modemarke) soll mit einer sexistischen Werbung auf ihre Produkte aufmerksam gemacht haben. Die größte Kritikerin kommt aus Rostock und hat dem Thema sogar einen Beitrag gewidmet.

Erst vor kurzem haben wir einen Gastbeitrag zum Thema „Gendergerechte Sprache“ veröffentlicht.


Du bist weiblich und suchst..

Noch ein Weihnachtsgeschenk für deinen Freund, Vater oder Bruder? So stand es in der Werbeanzeige vom Modeunternehmen. Bereits in den Kommentaren unter dem Post ließ sich erkennen, dass die Werbung zweierlei Reaktionen auslöste. Einige User schrieben „Schönes Exemplar von sexistischer Werbung.“ oder „Habt ihr für diese Werbung Geld bezahlt? Die ist ja schlechter als Dortmunds erste HZ gestern.“.

Andere wiederum sympathisierten mit Bolzplatzkind „Nirgends steht es, dass[…] kein Bolzplatzkind bin, nur weil ich weiblich bin.“ Auch Lena hat kommentiert und zeigte sich sichtlich enttäuscht von dem Label.

Einige der Kommentare unter der Werbung.

Gegen sexistische Werbung

In einem Gastbeitrag beim Innenansicht-Magazin nahm Lena kurze Zeit später genauer Stellung zu ihren Vorwürfen. Zunächst erzählte sie von ihrer eigenen aktiven Vergangenheit im Mannschaftssport und dass sie nach wie vor großer Fußballfan sei. Auch einen Pullover von Bolzplatzkind hätte sie zu Hause, weil ihr die eigentliche Philosophie der Marke gefiel.

„Wir streben nach Freiheit, gehen offen, ehrlich und locker durchs Leben. Herkunft: egal. Sprache: egal. Leistung: wichtig.“ , so das Unternehmen.

Nun fiel ihr aber auf, dass die Marke vor einigen Wochen mit dem „Bolzplatzmama“- Pulli geworben hatte. Darunter die Worte „Denn jeder soll nur das tragen, was er wirklich ist.“. Bereits da war Lena über die Wortwahl entrüstet und suchte den Kontakt zum Unternehmen. Damals ohne Erfolg. Nachdem sie aber unter dem neusten Beitrag erneut ihren Unmut äußerte, kam es zu einem Dialog auf Instagram zwischen ihr und Bolzplatzkind.

Dem Beitrag von Lena ist leider nur ein Teil der Konversation zu entnehmen, deshalb sollte dieser mit Vorsicht betrachtet werden. Ganz ohne Aussagekraft ist er trotzdem nicht. In ihm zeigt sich das Unternehmen eher in einer passiven Stellung zu dem Thema. Lena wurde gebeten, sich zu beruhigen, ansonsten hätte ein Erklärungsversuch wenig Sinn.

Unschwer lässt sich erkennen, dass Bolzplatzkind keinen Versuch unternimmt sich zu erklären, sondern eher herablassen antwortet. Quelle: innenansicht-magazin.de

Liebe Lena…

…mit diesen Worten leitete das Unternehmen ihr offizielles Statement auf Facebook ein und richtete sich somit direkt an Lena. Nach einem eher sarkastischem Anfang und einer groben Definition von Sexismus, sprach sich das Unternehmen (wie bereits im Chatverlauf mit Lena) gegen jeglichen Sexismus aus.

Offizielles Statement von Bolzplatzkind auf Facebook.

Die Werbung sei so geschalten worden, dass auch Frauen, die vielleicht kein Interesse an Fußball zeigen, auf die Marke aufmerksam werden. Getreu dem Motto: Fußball nicht mögen, aber schenken wollen. Diesen Punkt hinterlegte Bolzplatzkind mit einer plausiblen Statistik, bei der 51 Prozent der befragten Männer Interesse an Fußball zeigten und im Vergleich dazu 16 Prozent bei den Frauen. Des Weiteren hieß es, man sollte den echten Sexismus nicht durch künstliches Empfinden in den Hintergrund rücken.

Wenn man sich das ganze als Außenstehender anguckt, dann scheint eines aufzufallen. Die eigentlich Werbung des Unternehmens war vielleicht gar nicht das Problem, sondern viel mehr die Art und Weise wie mit Lena kommuniziert wurde. Wie seht ihr das? Hat die Rostockerin recht oder sind die Anschuldigungen unbegründet?

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