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5 Schattenseiten des Studierens

Nachteile Schattenseiten Studium

Wir erinnern uns sicher alle an die Zeit zwischen dem Abi und dem Studium. Ein paar freie Monate, in denen man gereist ist, gearbeitet und etwas Geld zusammengespart oder einfach gefaulenzt hat. Vorfreude auf das, was an der Uni kommen sollte, war ein ständiger Begleiter.

Wir wollen niemandem die Stimmung vermiesen, studieren ist schon eine coole Sache! Aber nach einigen Jahren Studium stößt man auf ein paar Punkte, die dann nicht ganz so spaßig sind.

1. Finanzierung des Studiums

Ihr seid durch eure Eltern finanziell abgesichert und nicht auf Nebenjobs oder Finanzierungen angewiesen? Sehr gut! Ihr bekommt den BAföG-Höchstsatz? Das ist schon mal ein guter Anfang, um finanzielle Sorgen zu vermeiden.

Leider gibt es aber noch zu viele Studierende, die komplett auf Nebenjobs angewiesen sind. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, Praxiserfahrung ist super. Wer sich aber an vier Tagen die Woche durch drei verschiedene Jobs schlagen muss, die alle keinen Spaß machen und den Lebenslauf qualitativ nicht wirklich pushen, wird sich bedanken. Die Folgen: Dauerstress, finanzieller Druck und wenig Zeit für das eigentliche Studium.

Was das BAföG angeht, gibt es seit diesem Semester auch bei uns an der Universität Rostock einige Fortschritte, größtenteils in Form von mehr Geld und einer höheren Wahrscheinlichkeit, überhaupt BAföG zu bekommen. Solche Änderungen scheinen klein und unbedeutend, sind aber ein Schritt in die richtige Richtung. Vor allem, wenn die Preise für das Semesterticket und für Wohnungen stetig steigen.

2. Unbezahlbarer Wohnraum

In Rostock und anderen deutschen Universitätsstädten herrscht Wohnungsnot, insbesondere was den bezahlbaren Wohnraum angeht! Gebaut wird viel, zur Zielgruppe gehören aber die Menschen mit großem Geldbeutel. Diejenigen mit geringeren finanziellen Mitteln, zu denen eben auch viele Studierende gehören, müssen darunter leiden. Für junge Rostocker besteht die Option, solange wie es geht bei den Eltern zu wohnen. Diesen Vorteil haben Zugezogene nicht. Sie müssen damit auskommen, was der Wohnungsmarkt zu bieten hat. Und da sieht’s momentan echt mau aus!

Eine eigene Wohnung in Uninähe kann sich in Rostock kaum jemand leisten. Wohngemeinschaften und die Unterkünfte des Studierendenwerks sind die nächstbeste Option. Aber gerade hier heißt es schnell sein. Jeder möchte sparen, wo er kann. WGs und Studierendenwohnheime sind schnell belegt. Frühzeitig nach Unterkünften Ausschau halten ist ein absolutes Muss. Ansonsten gilt es darauf zu hoffen, dass eine nette Omi noch ein Zimmer frei hat.

3. Fehlende Lehrkräfte

Hat man Finanzierung und Wohnung dann hinbekommen, steht dem Studium nichts mehr im Weg. Endlich kann man anders als in der Schule den eigenen Interessen nachkommen und wählen, welche Kurse man besucht. Richtig? Naja, nicht so ganz.

Wir können natürlich nicht für alle Studiengänge sprechen. Aber in vielen Fällen sind die Institute unterbesetzt, entweder weil qualifizierte Kräfte fehlen oder weil kein Geld da ist. Weniger Lehrkräfte heißt auch weniger Kursangebote. Und weniger Kursangebote heißt Interesse hat nicht immer Vorrang. Die Vorfreude wird ganz schnell gedämpft, wenn man sich nur zwischen zwei Kursen entscheiden kann, die beide nicht im persönlichen Interesse liegen.

Dazu kommt dann vielleicht noch, dass die Kurse für Bachelorstudierende aus dem 1. bis 6. Semester und gleichzeitig für Masterstudierende zugänglich sind und alle in das gleiche Seminar wollen, weil das andere extrem langweilig ist. Es gibt aber nicht genügend Plätze. Folgende Optionen sind möglich:

Nr. 1: Auf das bevorzugte Seminar verzichten und sich gezwungenermaßen in das andere einschreiben, damit man das Modul nicht verschieben muss.

Nr. 2: Beide Seminare sind voll, keiner kann mehr rein. Der Stundenplan im nächsten Semester platzt aus allen Nähten. Im schlimmsten Fall verzögert sich deswegen die Studienzeit, was wiederum Probleme mit dem BAföG bedeutet.

Klingt auf jeden Fall nach sehr viel Spaß!

4. Mangelnde Praxiserfahrung

Die lieben Arbeitgeber von morgen wünschen sich perfekt ausgebildete Superhelden, die schon im Mutterleib ihre ersten Praktikas in Topfirmen absolviert haben. Ihr schließt euer Studium mit 25 ab? Na, dann sollten 10 Jahre Berufserfahrung ja schon locker drin sein.

Dass viele Studierende unter Zukunftsängsten leiden, ist da nicht verwunderlich. Neben- und Werkstudentenjobs sind natürlich eine Lösung und viele arbeiten sowieso schon nebenbei. Langfristige Vollzeitpraktika von mehreren Monaten wären aber noch viel hilfreicher, um sich wirklich auf eine Sache fokussieren zu können. Das Jonglieren von Studium, Arbeit und Sozialleben kann nämlich schnell dazu führen, dass man mit den Gedanken überall und nirgendwo ist und sich nicht vollständig auf die anstehende Beschäftigung konzentrieren kann.

Leider sind langfristige Praktika aber nicht in jedem Studiengang vorgesehen und freiwillige Vollzeitpraktika in den Semesterferien sind mit Hausarbeiten und Prüfungen nur schwer zu vereinbaren. Und dann ist da ja noch die Sache mit der Bezahlung – zu oft werden Studierende schlichtweg ausgebeutet.

Die einfachste Variante ist also den Job zu machen, der für den wenigsten Aufwand das meiste Geld einbringt, um sich zumindest auf gute Noten konzentrieren zu können – theoretisch.

5. Druck von allen Seiten

Der Druck, dem Studierende permanent ausgesetzt sind, ist nicht zu unterschätzen! Geldsorgen, Prüfungsstress, Zukunfts- und Versagensängste und scheinbar hohe Erwartungen von der Familie verursachen einen extremen Druck, der auf das Gemüt schlägt und in nicht gerade wenigen Fällen auch zu mehr oder weniger ausgeprägten psychischen Problemen führen kann. Für diesen Fall gibt es eine psychologische Beratung an der Universität Rostock und viele andere Stellen, an die ihr euch wenden könnt, falls ihr merkt, dass alles ein wenig zu viel wird.

Gerade auch wegen des enormen Drucks ist es wichtig, sich der Schattenseiten des Studierens bewusst zu sein. Wir möchten damit keine Panik verbreiten und sagen, dass das Studium absolut schlecht ist. Denn das ist es auf keinen Fall. Flexible Stundenpläne, eigene Zeiteinteilung, viele junge Leute und Studentenpartys, Freizeitangebote für jeden – das Studium ist eine unvergessliche Zeit. Aber vielleicht fällt es doch leichter, das Studium anzutreten, wenn mögliche Probleme und Schattenseiten schon vorher bekannt sind und man sich auf sie einstellen kann!


Fallen euch noch andere Punkte ein, die euch an eurem Studium stören? Dann teilt sie gerne mit uns und anderen Lesern!

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