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Nach 4 Semestern: Meine erste Studentenparty!

Erste Studentenparty

Seit zwei Jahren studiere ich an unserer tollen Uni in Rostock und alles, was ein Student tun sollte, um sich offiziell so nennen zu dürfen, habe ich getan. Wirklich alles. Außer, an einer Studentenparty teilgenommen zu haben. Wenn man wie ich kein zugezogener Rostocker ist und hier viele verwurzelte Freunde hat, ist das vielleicht gar nicht so verwunderlich. Dennoch wollte ich es genauer wissen: Sind diese sagenumwobenen Hausparties von Studenten so legendär wie in bekannten US-Serien oder sind sie tatsächlich mehr Schein als Sein? Also ging ich auf die Party von einer guten Freundin, um zu sehen, wie es dort wirklich zugeht!

20:33 – Ich komme an. Die Party beginnt acht Uhr abends. ‚Ne gute halbe Stunde zu spät, weil die coolen Kids immer später dran sind? Check. Einen Sixer M&O dabei? Check. Freunde oder zumindest bekannte Gesichter, außer dem Gastgeber, lokalisiert? Check. Naja, okay, Einen kenne ich. Diese drei Punkte unterscheiden sich also schon mal nicht von „Normalo-Parties“, versprechen aber einen verheißungsvollen Abend.

20:40 – Nachdem ich mich meiner Jacke entledigt habe und auch die mir unbekannten Partypeople begrüßt – und nach 5 Minuten wieder die Namen vergessen – habe, geselle ich mich in die noch sehr kleine Runde und öffne mein Bier.

20:42 – Munteres Gebrabbel zwischen den anwesenden Gästen. Im Hintergrund dudelt Toto – Africa. Offenbar muss ich erstmal mit allen warm werden. Da ich alles andere als ein zurückhaltender Mensch bin, der verschüchtert in der Ecke sitzt, ergreife ich die Initiative und rufe ein kräftiges „Beerpong?!“ in die Runde. Verhaltene Reaktionen darauf versprechen, dass das Warmwerden wohl noch eine Weile dauern wird und ich mit meinem Ausruf scheinbar etwas zu früh dran war.

21:27 – Endlich! Neue Gäste trudeln ein – und das in ganzen Gruppen! Die kleine WG, in der die Gastgeberin lebt, füllt sich daher schnell mit etwa dreißig bis vierzig Menschen. Für den einen mag das angenehm kuschlig wirken, für den anderen absolut erdrückend und schwitzig. Ich gehöre eher zu Letzteren, weshalb ich mir eine Freundin schnappe, um vor die Tür zu gehen. Doch was ist das?! Weitere zwanzig Menschen, die vor der Tür stehen? Irgendwas stimmt hier nicht, wie kann man A, so viele Menschen seine Freunde nennen und B, wie sollen die alle in die Wohnung passen?

Es stellt sich heraus, dass Einige anscheinend Fremde sind, die durch Zufall von dieser Party gehört haben und einfach hereinspaziert sind. Ich mache mir jedoch nichts draus und denke mir, dass das schon passen wird und Studentenparties offenbar wohl einfach so sind.

22:12 – Bisher ist die Party ein Wechselspiel von drinnen und draußen sein. Allerdings lernt man dadurch schnell neue Leute kennen und kann dabei viele witzige Beobachtungen machen. Einer kam doch tatsächlich auf die Idee, sich zwei Dosen Bier mit Gaffa-Tape um die Hände zu binden und Bierkules zu sein, bis er die Dosen geleert hat. Einige Klischees scheinen also wirklich auf Studentenparties zu zutreffen.

22:16 – Kurz darauf fällt mir ein, dass meine Mission des Beerpongs noch überhaupt nicht erfüllt wurde! Seht’s mir nach, aber ich habe bisher nur Flunkyball – allerdings noch nie Beerpong gespielt! Da die Gastgeberin extra Tischtennisbälle gekauft – und die Spielfläche vorbereitet hat, wollte ich das auch ausnutzen. Schließlich sieht man das ja auch ständig in besagten US-Serien. Und so.

22:22 – Gedacht, getan. Drinnen angekommen, fordere ich also zum erbitterten Beerpong-Fight auf und rufe dazu in die Runde, damit sich mir meine Gegner auftun würden. Nach kurzen Augenblicken kommen auch schon zwei Mannschaften mit je drei Spielern zustande, immerhin standen drinnen ja mehr als genug Leute zur Verfügung. Es bietet sich ein erbitterter Kampf um Malz und Gerste – um Ruhm und Ehre. Und das vor einem nicht gerade kleinem Publikum!

22:46 – Schließlich stehen sich die Teams im Showdown Aug‘ in Aug‘ gegenüber. Auf beiden Seiten nur noch ein voller Becher. Ich war am Zug. Seit Minuten stockt allen der Atem. Auch Men At Work – Down Under ist seit meinem Zug verstummt – alle Augen sind auf mich gerichtet. Aus jux sage ich zu einem meiner Mitspieler, dass ich jetzt den „Frosch“ mache. Er blickt mich komisch an und fragt, was das sei. Da ich schon ziemlich angetrunken bin, weiß ich es selbst nicht wirklich und gehe einfach in die Knie. Ich hocke vor dem Beerpongtisch, mache einen hohen Satz und der Ball fliegt in einer Bogenlampe, die die Welt noch nicht gesehen hat, kerzengerade in den Becher des Gegners! Jubel bricht aus – wir haben gesiegt. Freudentränen fließen und aus einer Ecke weit hinten im Raum ruft einer mit voller Inbrunst: „DER FROOOSCH!“.

0:54 Als gefeierter Beerpong-König liege ich betrunken in der Ecke. Natürlich hat mich mein Ehrgeiz gepackt und ich wollte „das Wunder des Froschs“ wiederholen – vergeblich. Aber immerhin habe ich, nachdem mein Sixer leer war, durch das Spiel quasi Freibier genießen können und nebenbei viele neue Bekanntschaften gemacht. Die meisten Leute sind weitergezogen in den Keller. Ich aber werde wohl oder übel nach Hause. Auch wenn es eigentlich noch viel zu früh ist. Aber die Party war top, denke ich mir, auch wenn Bierkules noch immer an sein Dosenbier gefesselt ist. Hihi.

So kann ich das Resümee ziehen, dass Studentenparties schon etwas anderes sind. Zumindest was die Größe und die Art des Alkoholkonsums angeht. Ohne, wäre ich eventuell nie mit Beerpong in Kontakt gekommen und man hätte nie über den „Frosch“ geredet! Als absolut legendär würde ich die Feier aber auch nicht bezeichnen, schließlich bleibt eine Hausparty immer das, was es ist, und eine arme Person muss am Ende alles aufräumen. Aber wenigstens kann ich nach zwei Jahren endlich mit vollem Stolz behaupten, dass ich nun „vollwertiger Student“ und Erfinder des Froschs bin. Zwinkersmiley.

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