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Antrag abgelehnt? So kommt ihr auch ohne BAföG durch das Studium

Verdienen eure Eltern 10€ mehr als die festgelegte Einkommensgrenze, die euch das BAföG ermöglicht hätte? Oder habt ihr euch gar nicht erst beworben, weil eure Eltern deutlich mehr verdienen? Oder weil es euch aufgrund der Überschreitung der Regelstudienzeit nicht mehr zusteht?

Oder, oder, oder. Es gibt viele Gründe, weshalb eine Studienfinanzierung durch das BAföG nicht möglich ist. In diesem Fall müssen Alternativen her, von denen jede ihre Vor- und Nachteile hat.

Die liebe Familie

Gehört ihr zu den Glücklichen, deren Eltern genug verdienen, um für den Großteil eurer Studien- und Lebenskosten aufkommen zu können, freuen wir uns ehrlich für euch. So habt ihr schon mal eine Sorge weniger und könnt konzentrierter an euer Studium rangehen.

Denjenigen, die kein wohlhabendes Elternhaus haben, fällt es dagegen schon schwerer, die Familie nach einer Geldspritze zu fragen. Nicht nur das Wissen über die finanzielle Lage der Familie spielen dabei eine Rolle, sondern oft auch Scham- und Schuldgefühle. Wenn es euch unangenehm ist, in eurer Familie aktiv nach Geld zu fragen, dann nehmt wenigstens die Geldscheine an, die Omi euch beim Verabschieden heimlich in die Hand drückt und seid ehrlich dankbar dafür.

Danke Omi!

Kindergeld

Wenn ihr unter 25 seid und das Studium eure erste Berufsausbildung ist, dann haben eure Eltern Anspruch auf Kindergeld. Wenn sie lieb sind, geben sie es euch, sobald ihr auszieht. Das wären dann nach der letzten Erhöhung im Juli immerhin 204€ mehr auf eurem Konto. Damit lässt sich schon eine Menge anfangen.

Das gilt allerdings nicht unbedingt für das Masterstudium. Schließt sich der Master direkt an euer Bachelorstudium an und ihr seid immer noch unter 25, dann bekommt ihr das Kindergeld problemlos weiter. Nehmt ihr nach dem Bachelor einen Job an, reist durch die Welt oder macht einfach gar nichts, dann gilt eure erste Berufsausbildung als abgeschlossen und der Anspruch auf Kindergeld verfällt.

Work, Work, Work

Der klassische Weg, um an Geld zu kommen, ist natürlich dafür zu arbeiten. Ohne BAföG habt ihr keine festgesetzte Einkommensgrenze, müsst aber logischerweise mehr arbeiten, um auf das gleiche Geld zu kommen. Das kann unter Umständen schwierig werden, wenn ihr auf verschiedene Jobs angewiesen seid und die persönliche Freizeit neben dem Studium zu kurz kommt.

Arbeit, Studium, Freizeit: Manchmal gar nicht so einfach unter einen Hut zu bringen!

Jobs sind aber nicht nur super für den Geldbeutel, sondern auch für das Sammeln von (Berufs-) Erfahrung. Falls ihr die Möglichkeit dazu habt, sucht euch etwas, von dem ihr denkt, das es euch Spaß machen und euch auf eurem Weg durch das Leben weiterbringen könnte. Solche Jobs sind meist etwas seltener und schwieriger zu finden als beispielsweise Gastro-Jobs, aber der Aufwand lohnt sich – oft auch für den Geldbeutel.

Geschenktes Geld durch Stipendien

Stipendien stehen unter dem Schatten des Vorurteils, dass sich nur die Besten der Besten dafür qualifizieren können, und bleiben für viele daher nur ein ferner Traum vom geschenkten Geld. Dieses Vorurteil können wir nicht ganz verneinen. Momentan können sich Studierende der Universität Rostock zum Beispiel für das Deutschlandstipendium bewerben (schaut mal wieder in eure Uni-Mail, da gibt es mehr Informationen). Vergeben werden die Plätze nicht nur an leistungsstarke Studierende, sondern auch an diejenigen, die sich engagieren.

Darüber hinaus gibt es aber auch Stipendien, die dem hartnäckigen Klischee die Stirn bieten. Das MAWISTA Stipendium fördert das Auslandsstudium mit Kind. Hier interessiert nicht, wer die besten Noten schreibt, sondern vor allem Persönlichkeit und Hintergrund. Beim #ichmachwasanderes-Stipendium zählt nicht eurer spitzenmäßiger Lebenslauf, der keine Lücken und ausschließlich Topadressen aufweist, sondern eure Einzigartigkeit und euer Mut zum Anderssein.

Stellt euch vor, jemand schenkt euch so viel Geld: Stipendien machen’s möglich!

Bildungsfonds

Ab hier wird es komplizierter und irgendwie auch unangenehm. Wir sagen nur Kredite, Zinsen, Rückzahlungen. Bei Bildungsfonds kommt das Geld nicht von Banken, sondern von Unternehmen, Stiftungen oder Privatinvestoren. Entscheidet ihr euch, euer Studium durch Bildungsfonds zu finanzieren, verpflichtet ihr euch, nach eurem Studium und dem Berufseinstieg für einen festgelegten Zeitraum monatlich Beiträge an den Fonds zu zahlen. Das kann entweder eine festgelegte Summe unabhängig von eurem Gehalt oder ein festgelegter Prozentsatz abhängig vom Gehalt sein.

Studienkredite

Studienkredite sind tricky, hauptsächlich wegen der Zinsen. Auch hier erfolgt die Rückzahlung in Raten entweder durch einen vorher festgelegten Monatssatz oder abhängig vom späteren Einkommen. Geringe Raten bedeuten automatisch längerer Rückzahlungszeitraum und damit mehr Zinszahlungen. Eine Übersicht zu möglichen Studienkrediten findet ihr hier.

Nutzt jede Gelegenheit

Soweit es zeitlich und belastungstechnisch mit eurem Leben vereinbar ist, nehmt auch kleine Gelegenheiten an, um ohne großen Aufwand etwas zusätzliches Taschengeld zu verdienen. Schmeißt eure Pfandflaschen nicht weg, sondern holt euch eure 25ct zurück. Verkauft alte Bücher oder Vorlesungsnotizen, die ihr nicht mehr braucht (checkt vorher, ob ihr sie wirklich nicht mehr braucht)! Tut was Gutes und geht Plasma oder Blut spenden. Irgendwo gibt es immer einen kleinen Groschen zu verdienen, ihr müsst nur die Augen offen halten.

Jedes Pfandgeld zählt: 20 Pfandflaschen sind ein Döner!

In den meisten Fällen reicht es nicht aus, sich auf nur eine dieser Möglichkeiten zu verlassen. Diejenigen, die gut mit ihrem Arbeitsverdienst und familiärer Unterstützung auskommen, sind noch gut dran. Oft muss ein Kredit aushelfen. Seid davon aber nicht gleich abgeschreckt. Lasst euch ausführlich beraten und schaut, welche Möglichkeiten euch offen stehen und welche am besten zu euch und euren Lebensumständen passen.

1 Comment

  • N. Greger

    Ein schöner Artikel! Und wir von der Blutspende bedanken uns für die Verlinkung des alten Artikels. Die Aufwandsentschädigung ist zwar primär nicht dafür gedacht, seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, aber es hilft sicherlich. Zusätzlich zur Vollblutspende kann man bei uns auch Plasma und Thrombozyten spenden. Bei der letztgenannten Spendeart werden bis zu 60EUR Aufwandsentschädigung ausgezahlt. Leider kommt nicht jeder dafür in Frage, aber wenn die Werte stimmen, sind bis zu 26 Thrombozytenspenden im Jahr möglich! Wir freuen uns auf jeden Fall!

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