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Eine virtuelle Führung durch die Rostocker Innenstadt

Rostock Giebelhäuser Neuer Markt

Manche von uns sitzen täglich im Hauptgebäude der Uni und wissen gar nicht, dass sich ein Haufen armer Studenten genau dort schon vor 600 Jahren gelangweilt hat. Selbst gebürtige Rostocker wissen oft nichts über die kleinen Details, die unsere Stadt so geschichtsträchtig machen. Wer bei der nächsten WG-Party mit seinem Wissen rund um Rostock prahlen möchte, sollte bei unserer virtuellen Stadtführung gut aufpassen!

Die Route

Startpunkt ist das Kröpeliner Tor direkt beim KTC. Von dort aus geht es dann einmal komplett durch die Innenstadt bis in die Altstadt zur Petrikirche (die, mit dem riesigen Turm).


Und los geht’s!

Kröpeliner Tor

Mit seinen 5 Geschossen ragt das Kröpeliner Tor am Ende der Kröpeliner Straße hoch empor. Zu seiner Bauzeit im Jahre 1270 hatte es allerdings nur zwei Etagen, was auch heute noch an den unterschiedlichen Farben des Backsteins zu erkennen ist. Warum wurde es um 1400 aufgestockt? Man wollte eben zeigen, welche die coolste Stadt in MV ist. Damals an einer der wichtigsten Handelsstraßen nach Wismar und Lübeck gelegen, sollte das Tor den auswärtigen Händlern und Besuchern zeigen: „Wir haben Geld und können uns so ein krasses Tor halt einfach leisten.“

Stadtmauer

Rostock bestand ursprünglich aus drei Siedlungen mit separaten Rathäusern und eigenen Bürgermeistern. Als sich die drei Teile zusammenschlossen, wurde die Stadt mit einer etwa 3 km langen Mauer umschlossen. Damit die Menschen rein und raus konnten, gab es 20 Stadttore, von denen wir noch 4 bewundern können (Kröpeliner Tor, Steintor, Mönchentor, Kuhtor). Heute sind nur ca. 1,3 km Stadtmauer übrig, weil – dreimal dürft ihr raten – der Rest im Zweiten Weltkrieg zerstört oder danach abgetragen wurde.

Rostock Stadtmauer Lagebuschturm

Kloster zum Heiligen Kreuz

Das Kloster geht zwischen der Wallanlage und der Uni gerne mal unter, ist aber genauso alt wie das Kröpeliner Tor und die einzige noch vollständig erhaltene Klosteranlage in Rostock. Eine Legende besagt, dass die dänische Königin Magarethe das Kloster aus Dank für eine Seenotrettung gestiftet haben soll. Damals war es bei den Töchtern reicher Familien so beliebt, dass Aufnahmebeschränkungen für zukünftige Nonnen eingeführt wurden. 1920 wurde das Kloster aufgelöst. Heute ist dort das Kulturhistorische Museum Rostock zu finden.

Rostock Kloster zum Heiligen Kreuz Stadtmauer

Universität Rostock

Wie uns die Werbeplakate zum 600. Geburtstag der Universität Rostock an jeder Ecke wissen lassen, wurde sie 1419 gegründet. Damit ist sie die drittälteste Universität in Deutschland und die älteste im Ostseeraum. Zu Beginn wurden nur Medizin, Jura und Theologie für die Söhne reicher Herren angeboten. Die Uni-Bib wurde erst 150 Jahre später gegründet. Ohne Technik zu studieren ist eine Sache, aber was zum Teufel haben die damals ohne Bib gemacht?

Rostock Universität Brunnen der Lebensfreude Pornobrunnen
Universität Rostock mit dem Porno- ähm, Brunnen der Lebensfreude

Blücherdenkmal

Habt ihr euch schon mal gefragt, wer eigentlich der Typ ist, der da vor der Uni rumsteht? Das ist Gebhard Leberecht von Blücher. Er war Feldherr der napoleonischen Befreiungskriege, von denen die zwei letzten auf dem Sockel der Statue dargestellt sind. Eigentlich wollte eine Rostocker Zeitung ihn nur ein bisschen veräppeln und schrieb 1814, dass er in Rostock ein Denkmal bekäme. Blücher fühlte sich geehrt und schrieb einen Dankesbrief. Die Enttäuschung muss groß gewesen sein, als er erfuhr, dass das nur erfunden war (#Lügenpresse). Durch die Zustimmung der Landesversammlung und zweier Fürstenhäuser bekam er sein Denkmal dann aber doch.

Blücher Denkmal

Marienkirche

Die Marienkirche ist die Hauptkirche Rostocks, in der unter anderem die Immatrikulationsfeiern der Uni Rostock abgehalten werden. 1290 begannen die Bauarbeiten, die Mitte des 15. Jahrhunderts abgeschlossen wurden. Das Highlight ist die 11m hohe astronomische Uhr im Inneren der Kirche. Das Ziffernblatt musste letztes Jahr nach langer Vorbereitung und über 500 Jahren Laufzeit passend zum 800. Stadtgeburtstag ausgetauscht werden. Außerdem soll das bleiche Mädchen dort ihr Unwesen treiben …

Marienkirche Rostock

Rathaus

Wie viele Rostocker Bauten wurde auch das Rathaus im 13. Jahrhundert gebaut. Damals präsentierte es sich noch in der typischen Backsteingotik der Hansezeit, durch einige Umbauten strahlt es aber mittlerweile im Barockstil. Als repräsentatives Gebäude der Stadt schmückt es sich mit der Rostocker Glückszahl Sieben: 7 Türme auf dem Dach, 7 Torbögen im Vorbau, 7 Linden links daneben. Außerdem kringelt sich beim mittleren Torbogen der „Rostocker Johannes“ durch die Säulen, eine bronzene Schlangenfigur, die Glück bringen soll, wenn sie am Kopf gestreichelt wird. Vielleicht wird sie gerade deswegen so gerne geklaut …

Steintor

Das Steintor wurde 1279 gebaut, dann aber 300 Jahre später abgebaut, um eine Art Festung zu errichten. Rostock hat sich nämlich mit Schwerin gezankt und es mussten auf der Feldseite Fallgitter und Schießscharten zur Verteidigung errichtet werden, die heute noch zu erkennen sind. Auf der Stadtseite wurde wieder gezeigt, wie cool und reich die Stadt ist. Dazu wurde auch der Spruch „Sit intra te concordia et publica felicitas“ aufgehängt, was so viel wie „In deinen Mauern herrsche Eintracht und öffentliches Wohlergehen“ heißt.

Rostock Steintor Stadtgreif
Zwei Rostocker Stadtgreifen flankieren das Steintor

Kuhtor

Das Kuhtor ist das älteste Gebäude Rostocks. Bis zum Bau des Steintors war es das wichtigste Stadttor, danach wurde nur noch Vieh durchgetrieben. So kam das Tor zu seinem Namen. Nachdem es später geschlossen und als Gefängnis genutzt wurde, beschloss man, es zum Wohnhaus umzufunktionieren. Heute befinden sich dort immer noch Wohn- und Büroräume.

Rostock Kuhtor

Nikolaikirche

Die Kirche wurde dem Fischer und Seefahrer Sankt Nikolai gewidmet und hatte ursprünglich einen hohen Turm. Der wurde aber durch einen Orkan zerstört und 1706 durch ein niedriges Dach ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark zerstört und stand dann bis 1976 baufällig rum. Schließlich wurde sie doch restauriert, sodass sich heute Wohnungen im Dach befinden und sie als Konzertkirche genutzt werden kann.

Nikolaikirche Rostock

Petrikirche

Mit ihrem 117m hohen Turm ist sie die höchste Kirche in Rostock. Seit jeher war der Turm ein Orientierungspunkt und Willkommenszeichen, da er schon aus weiter Entfernung vom Wasser aus gesehen werden konnte. Über die Jahre wurde er allerdings immer wieder zerstört. Der letzte Wiederaufbau fand in den 90ern statt. Heute führen sowohl eine Treppe als auch ein Aufzug auf eine Aussichtsplattform in 45 m Höhe, von der aus man ganz Rostock überblicken kann!

Petrikirche Rostock

Hier endet unsere Führung, obwohl es natürlich so viel mehr zu erzählen gäbe! Was wusstet ihr noch nicht? Und welche Geschichten kennt ihr noch, die wir nicht erzählt haben?

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