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Der erste Palast mit Corporate Design: „Palast der Republik“ in der Kunsthalle Rostock

Palast der Republik Kunsthalle Rostock

Beim Thema Kunst und Museum schalten viele Studierende wahrscheinlich schon aus Prinzip ab. Teilweise können wir das natürlich verstehen. Es gibt deutlich spannendere Dinge, mit denen man seine Freizeit verbringen kann, zum Beispiel ein Festivalbesuch oder eine Grillparty mit viel kühlem Bier. Solltet ihr das alles aber schon hinter euch haben und euch fällt einfach keine Ausrede mehr ein, weshalb ihr lieber morgen statt heute mit dem Lernen beginnt, dann zieht doch mal einen Besuch in der Kunsthalle Rostock in Erwägung.

Klar, Kunst ist nicht Jedermanns Sache, aber sie ist eben auch nicht immer das, wofür man sie hält. Momentan läuft die bisher gut besuchte Ausstellung „Palast der Republik. Utopie, Inspiration, Politikum“. Man könnte denken, dass es sich hierbei um eine DDR-Ausstellung handelt, die uns ein Mal mehr die Zeit der deutschen Teilung vor Augen führen möchte. Überraschenderweise ist das aber absolut nicht der Fall!

Palast der Republik – Was ist das?

Als Ort der Politik und Kultur wurde der Palast der Republik 1976 in Berlin-Mitte in unmittelbarer Nähe des Fernsehturms fertiggestellt. Als Sitz der Volkskammer der damaligen DDR war der Bau pompös und für seine Zeit modern gestaltet. Öffentliche Räumlichkeiten wie Restaurants, Bars, eine Bowlingbahn, eine Disco und ein Theater machten ihn außerdem zu einem kulturellen Mittelpunkt. Die Besucher konnten dort täglich bis 23 Uhr verweilen und eine der vielen, vielen Veranstaltungen besuchen.


1990 wurde der Palast geschlossen, um den gesundheitsschädlichen Asbest entfernen zu lassen. Eine Wiedereröffnung gab es nicht. Nach einer zweijährigen Abrisszeit war 2008 nichts mehr von dem Gebäude übrig. An dessen Stelle entsteht heute das Berliner Schloss, welches sich schon vor dem Palast der Republik an eben diesem Ort befand und noch in diesem Jahr eröffnet werden soll.

Ausstellung in der Kunsthalle Rostock

Mit unterschiedlichen Herangehensweisen vermittelt die Ausstellung ein Stück DDR-Geschichte und die damit verbundenen nostalgischen Emotionen. Darin sieht Kunsthallenleiter Uwe Neumann auch den Erfolg: „Ich glaube, dass unsere neutrale, darstellende Sicht genug Raum bietet für die emotionalen Erinnerungen der Besucher, positiv wie negativ. Wir lassen die Möglichkeit zum Diskurs und das honorieren die Gäste“.

Anders als erwartete, nimmt aber auch das Design und die Innenarchitektur des Palastes einen großen Teil der Ausstellung ein. Wusstet ihr beispielsweise, dass der Palast der Republik eine Corporate Identity hatte? Damals war so etwas noch nicht weit verbreitet, wenn nicht sogar brandneu. Verschiedene Künstler haben das riesige Gebäude auf diese Weise besucherfreundlich gestaltet. Jede Etage und jedes Lokal war leicht an Farbe, Inneneinrichtung, Geschirr und Arbeitsuniform zu erkennen. Selbst die Wegweiser waren klug ausgetüftelt, damit sich auch internationale Gäste schnell zurecht finden konnten.

Neben Originalmöbelstücken und Nachstellungen (z.B. die Tanzfläche der Disco im Jugendtreff) gibt es auch zahlreiche Fotografien vom und Malereien aus dem Palast zu sehen. Moderne Elemente wie Film, Video und Licht werden mit klassischen Elementen und Erinnerungen gekoppelt und schaffen so ein abwechslungsreiches Gesamtbild.


Wenn ihr euch also ein wenig für DDR-Geschichte und dazu noch für Design und Innenarchitektur interessiert, dann könnte sich ein Besuch der Ausstellung lohnen. Es ist übrigens eine super Idee an einer öffentlichen Führung teilzunehmen. So bekommt ihr nochmal einen viel genaueren und interessanteren Einblick in die Geschichten hinter den Ausstellungsstücken!

01.06.2019-13.10.2019
Preis: 10€ | ermäßigt: 8€

Öffentliche Führungen:
Dienstag 16 Uhr
Mittwoch 14 Uhr
Donnerstag 16 Uhr + 18 Uhr

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