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Erst keine Lust, dann doch mitgerissen: Rückblick auf die Studentische Vollversammlung

Für viele war gestern wohl einfach ein geschenkter freier Tag zum Ausschlafen und Entspannen. Die Zeit hätte aber eigentlich genutzt werden sollen, um an der ersten Studentischen Vollversammlung der Universität Rostock seit sechs (!) Jahren teilzunehmen.

Wir möchten hier niemanden verurteilen, der nicht an der Vollversammlung teilgenommen hat. Schließlich wissen wir wie verlockend ein freier Tag ist, den man für so viele Dinge nutzen kann: Erholung, das Aufholen von Lernstoff oder ein lang verschobener Besuch bei der Familie. Wir sind alle groß genug, um uns bewusst für oder gegen die Teilnahme zu entscheiden.

Aber ganz ehrlich: Diejenigen, die nicht dort waren, haben was verpasst!

Gemeinschaftsgefühl

Unsere anwesenden Autoren standen gestern früh auch noch etwas zwischen den Stühlen: Lieber noch ein Stündchen weiterschlafen oder einfach hingehen und gucken, was passiert. Die Neugier hat dann aber doch gesiegt. Zum Glück!

Der Anfang war etwas holprig. Verspäteter Beginn und die Zahl der Anwesenden hat knapp nicht gereicht, um auch wirklich beschlussfähig zu sein. Binnen weniger Minuten hat sich das aber geändert … und unsere Autoren, die vor einer Stunde noch ein wenig muffelig waren, weil sie für die Versammlung so früh aufstehen mussten, haben sich zusammen mit allen anderen Studierenden gefreut! Wirklich gefreut! Für den ersten gemeinsamen Erfolg des Tages gab es Applaus und Jubelrufe.

Daraus entstand ein Gemeinschaftsgefühl, das zumindest unsere Autoren an der Uni so noch nicht erlebt haben. Plötzlich war man stolz, ein Teil der Versammlung zu sein!

Solidarität

Die Versammlung stand nicht nur unter dem Zeichen der studentischen Gemeinschaft, sonder auch der Solidarität. Hier ein Beispiel:

Michael Bley hat einen Antrag auf finanzielle Unterstützung von Zahnmedizinstudenten gestellt. Wir dachten uns: „Da müssen wir uns wohl enthalten. Was können wir als Geisteswissenschaftler dazu schon groß sagen?“. Dann hat er sein Anliegen geschildert:

Schon im ersten Semester müssen aufgrund der Praxisnähe um die 2.000€ für Verbrauchsmaterialien gezahlt werden – aus eigener Tasche. Hochgerechnet sind das 4.000-10.000€ im ganzen Studium. Für manche ist das einfach nicht stemmbar. Diese Chancenungleichheit ist nicht fair, das sahen auch wir als Nicht-Zahnmedizinstudenten.

Nachdem sich dann noch ein netter Kommilitone zu Wort gemeldet hat und meinte, dass man doch locker (!) einen Kredit aufnehmen könne, war der Solidaritätsschalter endgültig umgelegt. Es ging ein Raunen durch den Hörsaal, hier und da ein Lachen und ein Kopfschütteln über solche Ignoranz. Mit einer klaren Mehrheit, bestehend aus Studierenden aus allen möglichen Studiengängen, wurde der Antrag angenommen.

Diskussion

Offiziell gab es 13 Anträge, die es zu diskutieren galt. Von der Abschaffung des Semestertickets (übrigens eine hitzige Diskussion, die eine ganze Stunde eingenommen hat!) über die Flexibilisierung des Studiums bis hin zur Ausfinanzierung von Hochschulen für unabhängige Forschung war alles dabei. Zu einer Vielzahl an Themen gehört logischerweise auch eine Vielzahl an Meinungen.

Die anwesenden Studierenden haben die unterschiedlichsten Perspektiven und Standpunkte beschrieben. Und das war nötig! Bestimmte Anträge oder deren Unterpunkte ergaben für den einen im ersten Moment absolut keinen Sinn, für andere waren sie dagegen essentiell. Verschiedene Ansichten kennenzulernen war wichtig, um gewisse Diskussionspunkte besser nachvollziehen zu können und einfach mal ein Stück aus seinem eigenen festgefahrenen Standpunkt herauszutreten!

Und diejenigen, die in einer großen Gruppe nicht gern selbst das Wort übernehmen, konnten dennoch mit ihrer Stimme ihre Meinung vertreten und so auf indirekte Weise mitdiskutieren. Was wirklich zählte, war das Engagement!

Kleine Kritik

Es war nun einmal eine große Veranstaltung mit vielen Menschen, da kann gar nicht alles glatt laufen. Ein großer Kritikpunkt war aber vor allem die Räumlichkeit. Aufgrund der begrenzten Plätze, mussten einige Studierende im Arno-Esch-Hörsaal sitzen. Leider wurden die rund 50 Personen bei den Abstimmungen oftmals vergessen, was natürlich auf keinen Fall sein darf.

Da spontan ein Antrag auf jährliche Einberufung der studentischen Vollversammlung einging, können die Räumlichkeiten aber vielleicht schon im nächsten Jahr besser ausgewählt und die Versammlung an sich noch präziser organisiert werden!

Fazit

Es hat sich gelohnt! Sollte die Versammlung von jetzt an tatsächlich jährlich einberufen werden, dann geht hin! Hier habt ihr die Möglichkeit euch einzubringen, egal ob ihr hitzig mitdiskutiert, eurem Lieblingsredner bekräftigend zunickt oder einfach euren Stimmzettel hebt. Das ist die Chance, sich auch außerhalb von Gremien zu engagieren und wirklich etwas zu verändern!

Falls ihr da ward, wie hat es euch gefallen? Was könnte beim nächsten Mal besser gemacht werden? Falls ihr nicht da ward, warum nicht?

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