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Rostocker gehen am 26. Mai zur Wahl, du auch?

26. mai rostock

Politik ist in den Köpfen angekommen und auch auf den Straßen. Das reflektiert sich im Internet und in den Medien, denn laut wird es im Moment vor allem bei zwei Themen: Die Proteste gegen Artikel 11 und 13 sowie die FridaysForFuture. In Rostock außerdem heute besonders präsent: Ein Protest gegen einen geplanten Moscheebau und ein viel größerer Protest für interreligiöse Solidarität.

Da sollte man doch meinen, dass sich die engagierten Bürger bereits auf die Europawahl und die Kommunalwahlen in Rostock freuen, oder?

Wir sind uns da nicht so sicher, denn traditionell werden diese Wahlen weniger besucht als andere. Daher wollen wir (wie immer kurz und bündig) aufklären. Wer lesefaul ist: Am Ende des Beitrags findet ihr ein YouTube Video, das ebenfalls hilfreich ist. Hauptsache, ihr informiert euch.

Europawahl in Rostock

Ähnlich wie bei Bundestagswahl, Landtagswahlen oder den ebenfalls anstehenden Kommunalwahlen, bestimmt ihr bei der Europawahl, welche Parteien den Ton angeben werden. Das lässt sich auch wissenschaftlicher oder trockener formulieren: Ihr wählt die Abgeordneten zum Europaparlament – für Deutschland sind das 96 Personen – die per Verhältniswahlrecht bestimmt werden. Die Sperrklausel von 5% gibt es nicht mehr.

Ihr habt eine Stimme mit der ihr eine Partei wählen könnt. Besonders interessant ist, dass durch das Wegfallen der 5% (beziehungsweise 3%)-Sperrklausel auch Kleinparteien gute Chancen auf einen Sitz im Parlament haben.

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Kommunalwahlen in Rostock

Am 26. Mai wählen wir Kreistage, Bürgermeister und Gemeinde- und Stadtvertretungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Zu „wir“ zählen übrigens auch die 16-17 Jährigen, die auf kommunaler Ebene mitwählen dürfen. Hier findet das Mehrheitswahlrecht Anwendung und für Rostocker gilt: Es wird der Oberbürgermeister gewählt.

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„Es ändert sich doch eh nichts.“

Die Ausrede gilt nun wirklich nicht. Bezüglich der Europawahl ist die eigentliche Kritik von vielen doch, dass die EU überall die Finger im Spiel hat und den Ton angibt – umso wichtiger ist es, sich hier für die entsprechenden Kandidaten einzusetzen, die die eigenen Interessen vertreten.

Wem die EU zu weit weg ist, der hat mit den Kommunalwahlen doch genau das richtige Gegenstück. Näher am Interesse des eigenen Lebensortes geht es kaum. Und wenn man sich über die Kandidaten und Parteien informiert, dann sollte man auch gleich beide Wahlen ernst nehmen.          

„Ich habe keine Zeit.“

Doch hast du. Selbst wenn du am 26. Mai keine Zeit hast, gibt es die Briefwahl. Keine Zeit für Demokratie? Dann nimmst du sie als selbstverständlich hin und das kann gefährlich für uns alle werden. Und Zeit zum Meckern findest du doch auch, oder nicht?

„Aber wen soll man denn wählen?“

Das werden wir euch bestimmt nicht vorschreiben und uns somit einen Shitstorm aufhalsen. Wählt einfach die Partei oder den Kandidaten, die/der eure Interessen am ehesten vertritt. Der Trugschluss vieler Bürger ist es, dass sie eine perfekte Partei finden müssen, die genau die eigenen Ziele bei den Themen Migration, Bildung, öffentlicher Nahverkehr und Broiler-Preise abdeckt.

Ihr könnt eine Richtung angeben, in die ihr eure Stadt und Europa lenken wollt. Wir haben Präferenzen, na klar. Aber wie gesagt, wir sagen euch nicht, wen ihr wählen sollt, hoffen aber, dass ihr zumindest eine Grundvoraussetzung erfüllt: Wählt weltoffen.

„Ich verstehe immer noch nicht, was das alles mit mir zu tun hat.“

FridaysForFuture, Demos für interreligiöse Solidarität, Proteste gegen Uploadfilter – selbst als Politikverdrossener ist es im Moment schwierig, bei solchen Themen auf stumm zu schalten. Anstatt aber gleich wieder zu schreien, dass die Parteien nicht auf die Bürger hören – geht halt einfach wählen! Siebt die extremen Parteien aus, die euch das Blaue vom Himmel versprechen, und wählt dann aus dem Rest jemanden, der für die Werte steht, die ihr im Alltag oder bei Protesten vertretet.

Klar stellen wir das etwas zu einfach dar. Aber das ist für diesen Beitrag nun mal unser Mittel gegen diejenigen, die komplizierte Ausreden dafür suchen, dass sie nicht wählen gehen.

Audiovisuelle Aufklärung:

„Aber“

Bitte erklärt euer „Aber“ in den Kommentaren, wir sind gespannt.

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