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Nandu News aus Mecklenburg-Vorpommern: Bei uns ist der Laufvogel los

mecklenburg vorpommern

Okay, okay, der ein oder andere brauchte vielleicht das Titelbild, um mit dem Begriff „Nandu“ etwas anzufangen. Sicherlich wird sich auch eine Lisa finden, die die Ähnlichkeiten mit dem in Australien beheimateten Emu erklären kann. Wir glauben aber trotzdem, dass die einzige in Europa freilebende Nandu-Population relevant für unsere Leser ist.

Was ist ein Nandu?

Nandus sind flugunfähige Vögel, die ursprünglich aus Südamerika stammen. Sie werden bis zu 1,70m groß und wiegen zwischen 20 und 25 Kilogramm, wenn sie ausgewachsen sind. Damit sind sie definitiv weniger gefährlich als Straußenvögel, die auch schon mal 135 Kilogramm wiegen können. Aber: Auch Nandus sind mit ihrer Top-Geschwindigkeit von 60km/h nicht zu unterschätzen.

Ich bin irgendwo falsch abgebogen

Wie kam er nach Norddeutschland?

Ganz einfach, der Nandu lebt in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in freier Wildbahn, weil jemand die Bedienungsanweisung nicht richtig gelesen hat. In Groß Grönau (Schleswig-Holstein) sind über Jahre hinweg immer wieder Nandus entkommen. Scheinbar sind sie schwieriger zu halten als Hühner. Die erste Meldung über 7 ausgebrochene Tiere stammt aus dem Jahr 2000, allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass es bei 7 blieb. Eher unwahrscheinlich ist ebenfalls, dass dies überhaupt der erste Ausbruch war. Es handelt sich also nicht um einen Fall von „die Tür stand kurz offen“, sondern von „die Tür konnte mit minimalem Aufwand jederzeit geöffnet werden“.

nandu
Moin, moin, ich wohn‘ jetzt hier

Warum ist das aktuell relevant?

Über 500 Nandus leben mittlerweile im Grenzgebiet zwischen Meck-Pomm und Schles-Hol (ist das nicht die Abkürzung?). Leider scheinen ihre Triebe mit der Zeit nicht nachzulassen und sie arbeiten intensiv daran, ihre Anzahl noch zu erhöhen (#nandusex). Auch eine Maßnahme, die dem Wachstum entgegenwirken sollte – das Anstechen von Nandu-Eiern – hat dieses Jahr keinen Erfolg gezeigt. Die Tiere richten jedoch auf Feldern gelegentlich Schäden an, über die sich die Bauern natürlich beschweren. Hinzu kommen Wild-Unfälle und sogar die zeitweise Sperrung der A20 bei Lüdersdorf dieses Jahr. Daher ist aktuell eine Abschusserlaubnis im Gespräch. Wer jetzt seinen grünen Umhang hervorholt und die Tierchen retten möchte, muss bedenken, dass auch für Flora und Fauna vor Ort Schäden entstehen können, bei der (in diesem Fall unfreiwilligen) Einführung von Arten, die hier nicht heimisch sind. Ach so und sie können auch an Menschen Schäden anrichten, wenn sie sich bedroht fühlen.

Ich bin schneller als du, merk‘ dir das!

Was meint ihr, ist eine Nandu-Familie (eine ziemlich große) in Norddeutschland ein gute Sache? Oder teilt ihr die Sorgen vieler Menschen, die befürchten, dass sie zu einem größeren Problem werden könnten?

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