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Der Rostocker Zukunftsplan: Schon mal davon gehört?

Rostock wächst und wächst. Das ist nicht schwer zu erkennen und macht sich nicht nur im Stadtbild allgemein, sondern auch bei der Wohnungssuche vieler bemerkbar. In den nächsten 20 Jahren wird prognostiziert, dass die Einwohnerzahl um 25.000 Menschen ansteigen soll. Doch wohin mit den vielen Dazugezogenen, darunter auch eine Menge Studenten? Diese Frage wurde im Laufe diesen Jahres vermehrt diskutiert und auch die Rostocker Bevölkerung durfte ihren Senf dazugeben.

Bevor ihr jetzt aber aufhört zu lesen und euch fragt, was euch das überhaupt angeht – wartet kurz. Wer sich schon mal auf erfolgloser oder zäher Wohnungssuche befand, weiß, wovon wir sprechen. Noch dazu entscheiden viele unter euch, in unserer wunderschönen Hansestadt sesshaft zu werden und hier zu bleiben, anstatt in die große, weite Welt zu pilgern. Nun ist euch sicherlich aufgefallen – überall wird gebaut, es entstehen neue Gebäude, die das Stadtbild prägen. Und daran wird sich nichts ändern. Doch in einem Punkt sind wir uns alle sicherlich einig: Rostock soll schön bleiben!

Nämlich so schön!
Foto von rostockliebe auf Instagram

Um alle neuen Rostocker Bewohner unter einen Hut zu kriegen, muss ein neuer Flächennutzungsplan von der Stadt entworfen werden. Dieser legt fest, wo und was gebaut oder nicht gebaut wird. Rostocker Einwohner bekommen und bekamen dabei von der Stadt die Chance, ein Wörtchen mitzureden, was in Rostock zukünftig entstehen soll. Dabei wurden in der ersten Phase Ideen und Anregungen zur Rostocker Zukunft gesammelt. Eine dieser kreativen Ideen ist beispielsweise die Errichtung eines Studentenparkhauses in der KTV oder ein Freibad im Rostocker Stadthafen – na, wie wär’s?

Is so! Aber brauchen wir wirklich ein neues Parkhaus oder einfach nur mehr Fahrräder?

In einer weiteren Phase konnten Rostocker, ob jung oder alt, zwischen drei möglichen Bebauungs-Szenarien der Hansestadt wählen. Das erste Szenario beschreibt die Errichtung von drei komplett neuen Stadtteilen in Biestow, Evershagen und Lichtenhagen. Hier sollen bis zu 20.000 neue Wohnungen entstehen. Das zweite Szenario beschränkt sich auf lediglich einen neuen Stadtteil in Biestow, Evershagen oder Lichtenhagen und deckt den Rest mit kleineren Baugebieten ab. Auch hier wird in dem geplanten Stadtteil Platz für 9.000 Menschen geschaffen. Das dritte Szenario sieht viele kleine Baugebiete vor, die in Rostock entstehen sollen. Dabei werden vorhandene Wohngebiete erweitert und aufgewertet, wie zum Beispiel nicht so ansehnliche Plattenbauten.

1, 2 oder 3? Was sagt ihr?
Bild von der Website rostocker-zukunftsplan.de

Die Abstimmung des Rostocker Zukunftsplans rief viele Sorgen unter den Rostockern hervor, zumal die Beschreibung der einzelnen Szenarien oftmals sehr schwammig erfolgte und keinen klaren Aufschluss über mögliche Konsequenzen ergab. Kleingärtner fürchten daher bei allen drei Szenarien um ihre geliebten Gärten, Bewohner Biestows haben Angst, den dörflichen Charakter ihres Stadtteils zu verlieren, indem alles radikal bebaut wird und weitere Menschen sorgen sich um die Grünflächen, die Rostock, die grüne Stadt am Meer, bisher ausmachten.

Sollen in Biestow zukünftig riesige Wohnblöcke entstehen?

Diese Phase der Abstimmung endete vergangenen Sonntag. Warum wir trotzdem so einen Heel darum machen? Laut eines Berichtes im NDR beteiligten sich bis vor ein paar Tagen lediglich 417 Bürger und Bürgerinnen an dieser Befragung. Wenn man bedenkt, dass Rostock derzeit ca. 182.000 Einwohner Ü15 beherbergt, sind das gerade mal 0,2 Prozent. Traurige Wahrheit. Wir fragen uns, warum ist das so? Ist das Interesse an der Weiterentwicklung unserer Hansestadt wirklich so gering? Wurde nicht genug Werbung für die Bürgerbefragung gemacht? Schließlich gibt uns die Stadt Rostock wenigstens eine kleine Chance und das Gefühl, mitentscheiden zu dürfen. Nur zu meckern und zu sagen „das bringt doch sowieso nix“, finden wir doof. Und zu sagen, dass es uns nichts angeht, ebenfalls. Denn es geht uns sehr wohl etwas an. Auch uns Studenten, wenn man bedenkt, wieviele Erstis zum Studienstart krampfhaft nach einer bezahlbaren Wohnung suchen oder wie wichtig für uns die grünen Fleckchen Rostocks sind, um uns vom stressigen Alltag zu erholen.

Sind die grünen Oasen Rostocks in Gefahr?
Foto von die_paradieschen auf Instagram

Wer also die Befragung verpasst hat, jedoch trotzdem über das zukünftige Stadtbild Rostocks mitreden möchte, der sollte an dieser Veranstaltung teilnehmen: Am Samstag, den 29. September findet der sogenannte Zukunftsworkshop in der Nikolaikirche von 13-18 Uhr statt. Dort werden die finalen Ergebnisse der Befragung vorgestellt und alle möglichen Szenarien in Workshops und Arbeitsgruppen diskutiert und bewertet. Mehr Infos gibt es hier.

Was letztendlich aus den unzähligen Ideen und Anregungen wird und wie der zukünftige Flächennutzungsplan aussehen wird, steht in den Sternen. Aber wir sollten jede Möglichkeit nutzen, um mitentscheiden zu dürfen. Für ein schönes Rostock, unsere grüne Stadt am Meer.

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