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Hausarbeiten-Horror: Sollte ich einen Ghostwriter engagieren?

Sie sind lästige Dinger und irgendwie kommt niemand so ganz drum herum: Die Hausarbeiten-Zeit ist in vollem Gange und das Abgabedatum rückt in gefährliche Nähe. Sicherlich kennt jeder von uns diesen Brett-vorm-Kopf-Moment, wenn es einfach nicht so läuft, wie es soll. Die Zeit sitzt uns unangenehm im Nacken und unsere Hausarbeit besitzt gerade mal ein Deckblatt. Panisch öffnen wir Google und tippen 11 Buchstaben in die Leiste ein: Ghostwriter. Brilliante Idee oder eher Schuss in Ofen?

So wie Paris Hilton einen Ghost-DJ für sich arbeiten lässt, der unter dem DJ-Pult hockt und die Lieder mixt, so gibt es auch Ghostwriter, die uns bei unseren wissenschaftlichen Arbeiten helfen wollen. Tatsache ist, dass es sich dabei um einen legalen Wirtschaftszweig handelt, der seine Dienste, in diesem Fall das Schreiben von Texten jeglicher Art, für uns anbietet. Darunter Werbetexte, Autobiographien, Bewerbungsschreiben, aber auch Haus-, Examens-, Bachelor-, und Masterarbeiten. Ganz normale Auftragsarbeit also, für die man bezahlt. Was ist daran so verwerflich?

Ob er auch Hausarbeiten schreiben kann?
Screenshot von YouTube

Von profischreiber24 bis hin zu Ebay Kleinanzeigen

Schauen wir uns erstmal die Angebote im Netz an. Googelt man „Ghostwriter Hausarbeit“, spuckt uns die Suchmaschine eine ganze Flut von Anbietern vor die Füße. Darunter scheinbar professionelle Seiten, wie Academix, profischreiber24 und fragnerdy. Sogar in Rostock gibt es eine handvoll Anbieter, die Ghostwriting-Dienste anbieten. Ob diese jedoch auch eine Hausarbeit für uns schreiben, ist fraglich. Interessanter für uns Studenten wären da eher Privatpersonen, die auf Ebay Kleinanzeigen damit werben, für einen kleinen Preis unsere wissenschaftliche Arbeit zu übernehmen. Zwischen all diesen ernst gemeinten Anbietern gibt es aber auch eine Menge unseriösen Quatsch.

Das wird bestimmt eine 1,0

Das Schummeln kostet ein kleines Vermögen

Unsere Redakteurin schreibt ihre Hausarbeiten lieber selbst. Trotzdem hat sie aus Neugierde und für diesen Artikel eine Anfrage bei ACAD Write the Ghostwriter gestellt. Wie auch hier, läuft es in den meisten Fällen anscheinend wie folgt ab: Man füllt ein erstes Kontaktformular aus. Darunter fordert das Unternehmen Informationen wie Art der wissenschaftlichen Arbeit, Thema, Seitenanzahl und Abgabedatum. Nachdem man seine Emailadresse hinterlegt hat, bekommt man innerhalb der nächsten 24h ein unverbindliches Angebot per Email zugeschickt. Und siehe da, keine 30 Minuten später landete eine Mail im Postfach unserer Redakteurin. Für eine 20-seitige literaturwissenschaftliche Hausarbeit zum Thema „Theodor Storms Schimmelreiter“ verlangt das Unternehmen einen Festpreis von 1800€. Autsch. Teure Angelegenheit.

Für 1800€ bekommt man 512 Cuba Libre.

Ist es das wirklich wert?

Nein, natürlich absolut nicht. Mal abgesehen davon, dass wir von 1800€ einen fetten Urlaub machen könnten und das nicht mal eben auf der hohen Kante liegen haben, ist das Ghostwriting auch rechtlich gesehen mehr als kritisch. Denn es sind definitiv nicht die eigenen Gedanken auf dem Papier, egal, ob ein Freund oder eine professionelle Agentur die Hausarbeit verfasst hat. Bei Letzterem ist es jedoch so, dass sie sich auf der sicheren Seite befinden. So soll die bestellte und fremdverfasste Arbeit dem Kunden lediglich als Inspiration und Vorlage für eigene Ideen dienen und nicht dazu da sein, unter eigenem Namen abgegeben zu werden. Ist klar. Als ob jemand, der für viel Geld einen Ghostwriter anheuert, die Arbeit dann noch einmal völlig umformuliert. Wir Studenten bewegen uns dabei jedoch auf ganz dünnem Eis. Denn in jeder Selbständigkeitserklärung, die sich am Ende unserer Arbeit befindet, versichern wir, dass wir „die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel verfasst haben“. Ghostwriting ist also ein deutlicher Verstoß gegen die Prüfungs- und Hochschulordnung und könnte uns einiges kosten, ja sogar zur Exmatrikulation führen. Wollen wir das? Nein.

Dann lieber wie rottenchaos auf Instagram und ihre Katze: Augen zu und durch!

Also lasst das Googeln nach Ghostwritern, denn Eure eigenen Gedanken sind eh die Besten. StudentsStudents glaubt an Euch und Eure Kreativität. Wir Studenten sind doch clever genug, wenn es sein muss, sogar in zwei Tagen und zwei Nächten eine halbwegs annehmbare Hausarbeit zu schreiben. Dafür ist es dann eine ehrliche Arbeit und wir müssen uns nicht mit einem schlechten Gewissen herumplagen. Und falls mal alle Stränge reißen, kann man beim Prof immer noch um eine kleine Verlängerung bitten. Also ran an Eure Arbeiten, denn sie schreiben sich schließlich nicht von alleine.

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