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Böller und Raketen: Silvesterhorror für Tiere

Des einen Freud ist des anderen Leid. Dieses bekannte Sprichwort könnte passender wohl nicht sein für den Silvesterabend. Die Einen, die Menschen, zünden Böller und Raketen, die die Nacht in einen schwefeligen Nebel voller Lichtblitze und donnernden Lärm hüllen. Die Anderen, die Tiere, werden aus ihrem Schlaf gerissen und leiden infolgedessen an Stress und Panik.

Der Fuchs verkriecht sich in einem alten Haus, er hält die Böller nicht mehr aus.

Viele Tiere haben deutlich empfindlichere Sinne als wir Menschen. Es wird sogar von Fällen berichtet, dass Hunde panisch Reißaus nahmen und in die Nacht verschwanden. Nicht immer konnten sie wiedergefunden werden. Mindestens genauso schlimm ist für Hunde der Schwefelgeruch – mit das Schlimmste, was man einer Hundenase antun kann. Auch andere Haustiere, ob Katzen, Hasen, Meerschweinchen oder Vögel, sie alle wissen nicht, wie ihnen geschieht, während dieser ersten Stunde im neuen Jahr. Wie sollten sie auch? Als würden sie verstehen, dass alles in bester Ordnung ist und nur Teil eines traditionellen Rituals der Menschen ist. Und selbst wenn sie es verstehen würden, wären ihre Sinne immer noch genauso empfindlich.
Die Eule versteckt sich hinterm Baum, die Silvesternacht ist ihr ein Grauen.

Darum ist es wichtig, dass Haustierbesitzer entsprechende Vorkehrungen treffen, um den Silvesterhorror für ihre Tierchen zumindest einzudämmen. Lasst eure Vierbeiner nicht allein mit ihrer Angst zu Hause oder organisiert wenigstens eine Betreuung für sie. Am besten ist es, wenn ihr es euren Haustieren in einem möglich ruhigen, abgedunkelten Raum die Nacht verbringen lasst.
Doch nicht nur für Haustiere ist die alljährliche Silvesternacht der blanke nervliche Horror, denn besonders auch Wildtiere leiden enorm an dem Silvester-Geballere. Vögel geraten oft in furchtbare Panik und fliegen bis zu 1000m hoch. Das sind Höhen, in denen sie sich normalerweise nicht aufhalten.
Dem Hund ist es draußen viel zu laut, der Jahresabschluss ist versaut.

Laut FAZ konnte eine niederländische Forschergruppe das gestörte Schlafverhalten von Vögeln zur Jahreswende nachweisen. Radargeräte von Meteorologen senden Mikrostrahlen aus, die von Regentropfen oder Schneeflocken reflektiert werden, um Niederschläge zu beobachten. Allerdings werden sie auch von Vögeln oder Fledermäusen reflektiert. Normalerweise verschwinden die Echos der Flattermänner, wenn es dunkel wird, weil sie ihre Nistplätze zum Schlafen aufsuchen. Die Forscher konnten jedoch feststellen, dass dieses Verhalten zur Silvesternacht stark von dem Normalzustand abweicht. Unzählige Vögel fliegen panisch und orientierungslos durch die Nacht. Sie sind praktisch auf der Flucht vor dem Silvesterinferno und finden manchmal vor lauter Panik nicht mehr ihre Nistplätze. Die ziellose Suche und die Kälte verschleudern die Energiereserven, wodurch viele fliegende Tiere die Nacht nicht überleben.
Manche Tiere wie Igel können außerdem aus dem Winterschlaf erwachen. Rehe, Wildschweine und andere Waldbewohner, sie alle leben Silvester in furchtbarem Stress, der sie stark verwirrt und in Todesangst versetzt. Und warum? Weil wir es zu Silvester ordentlich krachen lassen wollen.
Die Katze kriecht unter die Decke, es ist das gemütlichste aller Verstecke.

Tierschützer appellieren deshalb an alle Knallköppe und Raketenzünder, ihr Treiben zumindest zu regulieren und nicht ganz so exzessiv alles wegzusprengen und hochzujagen, was ihnen in den Sinn kommt. Denkt immer daran, wir Menschen sind nicht die einzigen, die auf dem Planeten Erde leben. Vielleicht peilen wir diese Einstellung ja als Vorsatz fürs neue Jahr an.

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