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Und täglich grüßt der Arndt

Greifswald kommt nicht zur Ruhe. Wir berichteten bereits über die Namensdiskussion zu Ernst Moritz Arndt (HIER), zum Senatsbeschluss für die Abschaffung des Namens (HIER) und die anschließenden Proteste (HIER). Da wir euch jetzt nicht hängen lassen wollen, versorgen wir euch jetzt mit dem aktuellen Stand aus dem Osten.
1. Der Grund für die geforderte Abschaffung des Namenspatrons Ernst Moritz Arndt sind seine antisemitischen Ansichten und Schriften und die Benennung der Universität durch die Nationalsozialisten.
2. Eine Urabstimmung hatte 2010 keine Mehrheit für eine Abschaffung gefunden. Dann entschied jedoch der Senat am 18. Januar 2017 eigenständig die Ablegung des Namens.
3. Es folgten Proteste aus der Greifswalder Bevölkerung. Man identifiziere sich mit Arndt und er sei ein Kind seiner Zeit. Besonders ärgert die Gegner jedoch, dass Studierende Entscheidungen für Greifswald treffen, obwohl sie nur zum Studieren in die Stadt kommen und dann wieder gehen. Außerdem hätte die Abstimmung im Senat nicht den Formalien entsprochen.
4. Im März gab das Bildungsministerium den Kritikern Recht: Die Abstimmung sei ungültig und müsse unter Einhaltung aller Regeln und Formalien erneut durchgeführt werden. Ebenfalls prekär: Der entdeckte Verfahrensfehler soll auch bei anderen Entscheidungen des Senats vorgekommen sein, daher müssen weitere Entscheidungen erneut geprüft werden. Doch die Arndt-Entscheidung steht mehr im Fokus als alle anderen.
5. Am 21. April wird es eine öffentliche Diskussion zum Thema „Arndt“ geben.
„Der Senat legt darum großen Wert darauf, im gemeinsamen Interesse für das Wohl von Stadt und Land mit Bürgerschaft und Öffentlichkeit zu einem respektvollen und offenen Dialog zu kommen und wird zu diesem Zweck mit der Bürgerschaft Gespräche führen.“ – Universität Greifswald Internetauftritt
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Im Mai soll der Senat dann möglicherweise erneut abstimmen, doch einen konkreten Termin gibt es noch nicht. Von der Initiative „Ernst Moritz Arndt bleibt“ wird außerdem eine Abstimmung unter den Mitarbeitern der Universität gefordert. Die Bürgerschaft der Stadt hat sich bereits mehrheitlich für den Verbleib des Namens ausgesprochen, diese Entscheidung ist jedoch für den Senat rechtlich nicht relevant. Es bleibt spannend.

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