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ERNSThaft noch nicht vorbei: Arndt und Greifswald

Die Universität Greifswald (noch Ernst-Moritz-Arndt Universität) kommt einfach nicht zur Ruhe. Wir berichteten bereits über die Diskussion über den streitbaren Namenspatron (HIER) und über den Beschluss des Senats, den Namen abzuschaffen (HIER).
„Dem Senat ist bewusst, dass die Ablegung des Namens in der Öffentlichkeit umstritten sein wird. Das Ergebnis der demokratischen Abstimmung muss nun jedoch akzeptiert werden. Nach dem Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern wird der Name einer Hochschule in der Grundordnung festgelegt. Über Änderungen der Grundordnung entscheidet der Senat einer Hochschule, der damit das für die Namensgebung allein entscheidende Gremium ist.“ – Offizieller Internetauftritt der Universität Greifswald.
Doch damit ist es nicht getan. Proteste gegen die geplante Umbenennung bringen Greifswald sogar in die überregionale Presse. Und es werden weitere Diskussionen angestoßen: In Osnabrück stellten die Grünen einen Antrag zur Ablegung des Beinamens des Ernst Moritz Arndt Gymnasiums.

Screenshot ZeitOnline
Screenshot ZeitOnline

Screenshot Süddeutsche Zeitung Online
Screenshot Süddeutsche Zeitung Online

Was passiert nun? Eine Rechtsaufsichtsbeschwerde wurde von vier Professoren (u.a. der ehemalige Rektor der Uni) der Universität eingereicht. Darin geht es vor allem um die Art und Weise der Abstimmung im Senat. Eine Bürgerinitiative „Ernst Moritz Arndt bleibt“ wurde gegründet und bildete eine Menschenkette um das Uni-Hauptgebäude, um ihren Unmut über die Umbenennung kund zu tun (Video). Auch eine Online-Petition wurde gestartet, um den Namen zu erhalten.
Tiefe Gräben ziehen sich durch Greifswald und seine Uni. Das geht sogar so weit, dass Namen und Adressen von Senatsmitgliedern in den Umlauf gebracht wurden. Bisher gab es glücklicherweise keine Berichte über Angriffe irgendeiner Art. Auch alle Demonstrationen blieben friedlich. Trotzdem ist eines besonders prekär: Bei den Protesten gegen die Umbenennung kommen CDU, AfD und die „Identitären“ Bewegung zusammen und machen Stimmung gegen den Senat und Studierende, die „nur für drei Jahre in Greifswald leben“. Die „Identitären“ sind eine der rechten Szene zuzuordnende Bewegung, die bereits vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Auch Mitglieder der NPD rufen regelmäßig zu Protesten auf und lassen sich bei Veranstaltungen ablichten.
Es scheint, als ginge es weniger um die Person Ernst Moritz Arndt als um einen grundsätzlichen Streit über das „Eigene“ und das „Fremde“ in Greifswald.
Der AStA der Uni Greifswald hat am 12.02.2017 zu einer Gegendemo unter dem Titel „Für die Universität, für Greifswald, für Menschenrechte“ aufgerufen. Bewegte Bilder dazu, findet ihr HIER!
Wie es weitergehen wird, ist noch unklar. Nur versickern wird das Problem sicherlich nicht. Wir bleiben natürlich für Euch dran und freuen uns, wenn Ihr Eure Meinungen mit uns teilt.

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