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Biernot liefert nachts – und Rostocker öffnen nackt die Tür

Biernot ist ein Getränke-Bringe-Service in Rostock. Seit 2004 können dort zu Tag- und Nachtzeit Bier & Co. bestellt werden.
Das Angebot: Softdrinks, Bier, Spirituosen, Wein, Sekt, Champagner, Cocktails, Klopfer, Imbiss, Snacks, Tabakwaren.
Ein Gespräch mit Inhaber Dietmar Pantel.
StudentsStudents Rostock: Herr Pantel, danke, dass Sie für ein Gespräch mit uns bereit sind. Sie haben bestimmt viele Studierende als Kunden, oder?
D. Pantel: 
Die Masse der Leute ist unter 30. Und ja, ich merke schon, wenn Semesterferien sind. Und auch wenn Monatsende ist.
StudentsStudents Rostock: Wie kommt man denn auf die Idee, Biernot zu gründen?
D. Pantel: 1998 habe ich mit mehreren Leuten aus Rostock einen Verein für Breakdance, Graffiti, Musik & Co. gegründet, dem aber leider nach ein paar Jahren die Förderung ausging. Ich saß an einem Abend mit einem Kumpel in der Wohnung, wir haben einen Schnäppi getrunken, rumgealbert und in Erinnerungen geschwelgt. Dabei ist uns die Idee gekommen.
Dietmar Pantel ist ehemaliger Breakdancer. Heute verbringt er seine Freizeit mit Fußball im TSV Rostock 2011 e.V. und mit Tischtennis bei der HSG Uni Rostock. Für beide ist er auch Sponsor und freut sich über neue Mitglieder.
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StudentsStudents Rostock: Ah, also eine Schnapsidee! Was wird denn bei Biernot am meisten bestellt? Es gibt ja schließlich nicht nur Bier.
D. Pantel: Der Renner sind die Billigprodukte. Der billige Wodka, das billigste Bier – Sternburger Export [Anm. d. Red.: 90 Cent die 0,5L-Flasche]. Imbisse gibt es auch noch nicht lange – aber es wurde gewünscht. Um Tabakwaren kommt man auch nicht drumherum, ist aber weniger geworden.
Das teuerste Produkt bei Biernot ist der Moët & Chandon für 49,90 Euro die Flasche. „Leute, die auf die Kacke hauen“ bestellen sowas, erzählt uns Herr Pantel. Biernot bietet als Imbiss Erbseneintopf, Kartoffeltopf, Linseneintopf, Hühner-Nudel-Topf, Bockwürstchen und Bifi für den spontanen Hunger an.
StudentsStudents Rostock: Bekommt man da auch mal kuriose Bestellungen?
D. Pantel zählt auf: Klopapier, Slipeinlagen, Windeln, Tampons, Hundefutter, Rotkohl, Kondome, 10 Kisten Sauerkrautsaft.

Nicht nur einmal erlebt: Rostocker zeigen nackte Haut an der Tür

StudentsStudents Rostock: Leute, die merken, dass ihnen der Schnaps ausgeht, sind bestimmt meist schon betrunken, wenn die Bestellung kommt, oder? Was erlebt man denn da so?
D. Pantel: Ja. In über 10 Jahren hat man da schon einiges erlebt. Ein Kunde hat mal splitterfasernackt die Tür geöffnet, und das keinen Spalt breit, sondern ganz offen. Er war um die 50 und lustig drauf. „Fass‘ mal ’nem nackten Mann in die Tasche“, hat er gesagt. Nochmal habe ich sowas erlebt, als ich bei drei Typen, die bestellt haben, mal kurz reinkommen sollte. Zwei Typen saßen nackt auf der Couch, wollte mich aus Spaß schocken und haben dann Bilder gemacht.
StudentsStudents Rostock: Wie reagiert man denn da?
D. Pantel: Ich bin in der DDR mit FKK-Stränden aufgewachsen, das ist für mich nichts Besonderes. Das haben aber auch öfter schon Frauen gemacht, eine zum Beispiel, die nach einem Streit offenbar ihren Freund ärgern wollte und nackt an die Tür kam. Sie hat dann ihren Freund auch noch provoziert mit Sprüchen. Eine andere hat mal an der offenen Tür auf mich gewartet und hat für ihren Freund im Wohnzimmer obenrum blank gezogen. Da war ich dann aber schon bei ihr an der Tür.
Im Gespräch klingelt das Handy von Herrn Pantel. Er entschuldigt sich und geht ran. „Prost, Biernot hier“, spricht er ins Mobiltelefon. In einer halben Stunde sei er mit der Bestellung da.
 

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Prost, Biernot hier!

 
 
StudentsStudents Rostock: Ist denn auch schon einmal etwas wirklich Negatives passiert?
D. Pantel: Vor ein paar Jahren haben Jugendliche in Rostock Lieferservices genutzt, um sie um Bargeld zu berauben. Sie haben mich zu einer Adresse bestellt, an deren Tür der angegebene Name nicht stand. Ich bin zurückgegangen durch einen dunklen Tunnel, in dem zwei Jugendliche saßen. Sie haben mich verschont, wohl, weil ich ausnahmsweise mal noch jemanden mit im Auto hatte. Tage später habe ich einen Anruf vom Staatsanwalt bekommen und sollte als Zeuge aussagen, denn die Jugendlichen haben einen Dierkower Restaurantbesitzer erstochen, weil er kein Geld rausrücken wollte.
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StudentsStudents Rostock: Das ist furchtbar. Haben Sie seitdem Maßnahmen getroffen, um sich zu schützen?
D. Pantel: Ich bin zur Polizei gegangen und habe gefragt, was man zum Schutz mit sich führen darf. Da kam raus: eigentlich gar nichts. Das war aber eine Ausnahme. Das Ausliefern macht Spaß – die Leute freuen sich, wollen, dass man mitfeiert.
StudentsStudents Rostock: Schonmal gemacht?
D. Pantel: Nein. Ich betrete keine Wohnungen mehr. Da lernt man draus, wenn einem mal gesagt wird, der Bezahler steht auf dem Balkon, man solle reinkommen und dann wird zum Spaß die Tür zugesperrt. Oder, wenn einem auf dem Weg zur Tür ein Bernhardiner entgegen kommt und dich keinen Schritt vor oder zurücklässt. Dann stehst du da.
StudentsStudents Rostock: Vielen Dank, Herr Pantel, für das offene Gespräch!

Biernot ist der Name eines Hausmieters in den bekannten Werner-Filmen.

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Biernot: Lieferzeiten und -Bedingungen

Lieferzeiten

Nacht-Angebot

Sonntag – Donnerstag | 21:00 Uhr – max. 1:00 Uhr
Freitag, Samstag und vor Feiertagen | 21:00 Uhr – max. 3:00 Uhr
Sonntag & an Feiertagen | optional ab 14:00 Uhr

Tag-Angebot

Das Nacht-Angebot am Tag bestellen | 13:00 Uhr – 17:00 Uhr
Und nach Absprache für komplexe Bestellungen, zum Beispiel für Veranstaltungen, zu denen von Biernot dann ein Angebot gemacht wird.

Lieferbedingungen

Mindestbestellwert 5 Euro. 3 Euro Fahrkosten. Kostenlose Lieferung ab einem Bestellwert von 17 Euro (Zigaretten und Kastenpfand nicht inbegriffen).
Die Lieferung dauert 30-60 Minuten – je nach Auftrags- und Verkehrslage.
Durst bekommen? 01732354468 oder 0381/4443162. Prost.
 
 

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