Moin, moin! Wir wollen den Erstis helfen, sich zurecht zu finden. Heute geht es um Standardsätze, die wir jedes Jahr von Erstis hören und die uns irgendwie, naja, ein bisschen nerven. Aber da wir alle mal ins erste Semester gestartet sind, versuchen wir euch natürlich zu helfen.
„Ich werde gleich in der ersten Vorlesung alles mitschreiben. So bleibe ich von Anfang an dabei und vermeide Prüfungsstress.“
Ja, sorry, aber das schaffen die Wenigsten. Wenn ihr das tatsächlich durchzieht, könnt ihr damit gerne in der Prüfungszeit angeben. So ganz persönlich können wir uns aber nicht an einen Studenten erinnern, der am Prüfungstag entspannt war, weil er seit dem ersten Tag gelernt hat.
„Bevor ich nach Rostock kam dachte ich, hier wäre alles voller Nazis.“
Achtung, Rostocker lieben ihre Stadt. Mit solchen Sätzen kann man sich nicht nur mit Ur-Rostockern anlegen, man gibt auch gleich seine eigenen Vorurteile preis.
„Wenn ich lieb frage, sind die im Prüfungsamt bestimmt total nett und unkompliziert.“
Hm. Okay. Niemand im Prüfungsamt hat gute Laune. Klar wünschen wir uns, dass ihr alle nett zu den dort arbeitenden Männern und Frauen seid, aber erwartet keine großartigen Antworten. Selten geht jemand zum Prüfungsamt, um etwas Gutes zu erleben. Und leider lassen auch viele Studierende gute Manieren vermissen.
„Ich habe kein Problem damit, montagfrüh um sieben in der Vorlesung zu sitzen.“
– Sagt nur jemand, der noch nie montagfrüh um sieben in einer Vorlesung gesessen hat.
„Also in meinem Jahr in Australien…“
Uff, das wohl größte Klischee des Studenten im 21. Jahrhundert. Habt ihr ein Baby-Känguru aus dem Maul eines angreifenden Krokodils retten können? Cool, bitte mehr erzählen. Wurdet ihr von einem Drop Bear attackiert und habt den Vorfall wie durch ein Wunder überlebt- wir sind ganz Ohr. Aber nur zu erwähnen, dass ihr Fotos vor der Sydney Opera gemacht habt, versetzt niemand in das große Staunen, das ihr so sehr erwartet.
„Ist es Dienstags im ST-Club voll?“
Ja.
„Ich habe mein Abi mit 1,0 abgeschlossen.“
Sorry Leute, aber Bildungsinflation ist hier das Stichwort. Entweder ihr sprecht mit jemandem, der auch ein gutes Abi gemacht hat oder mit einem, der schlechter war. So oder so bringt euch die Angeberei überhaupt nichts.
„Und was macht ihr so im Studium?“
Nicht falsch verstehen, Fragen über den Studienverlauf sind wichtig. Aber „was machst du so?“ ist viel zu allgemein. Höhere Semester helfen euch gerne, wenn ihr Fragen zum Stundenplan oder zu guten und schlechten Dozenten habt. Aber wenn ihr nur fragt, wie es so läuft, wird die Antwort wahrscheinlich der eines Tyrion Lannisters sehr ähnlich sein. „I drink and I know things.“