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Unsere armen Eltern

Habt ihr auch manchmal ein schlechtes Gewissen? Weil ihr jahrelang auf Kosten eurer Eltern gelebt, getanzt, gesoffen und neue Wohnungen gesucht habt, während ihr euch selbst finden wolltet?
Studentenwohnheim, Zweiraumwohnung, Dreier-WG, nur einmal ein Balkon, aber immer im Dachgeschoss… und weit weg von zu Hause – sehr weit. Auch, wenn Mama und Papa bei all den Umzügen nie dabei gewesen sind und nicht wissen, wie anstrengend es war, mit Fieber und dem Typen, mit dem man eine offene Beziehung hatte – ohne wirklich zu wissen, was das heißt und vor allem, was nicht – vom fünften in den sechsten Stock zu ziehen – auf ihr Geld konnte man immer zählen. Auch, als einem der Bafögzuschlag entzogen wurde, weil das nun mal so ist, wenn man nach dem vierten Semester den Studiengang wechselt.

http://www.bpb.de/gesellschaft/kultur/zukunft-bildung/208541/das-monatliche-budget-von-studierenden

Wenn die finanzielle Unterstützung plötzlich weg ist, sucht man sich doch mal einen Nebenjob. Ob man einen findet, der gut genug ist, um mehr als drei Monate dabeizubleiben, ist eine ganz andere Sache. Man wird ja nicht selten ausgenutzt als billige Arbeitskraft. Ob bei 40 Grad in einer Textildruckfirma oder mit Schnöseln in einem Fünfsternehotel – 400 Euro haben oder nicht haben, darum geht’s doch am Monatsende.
Vor allem zu Studienbeginn geht man zweimal die Woche feiern. Mindestens. In Clubs, von denen man weiß, dass es dort immer zum absoluten Absturz kommt, weil man es dort nüchtern nicht ertragen kann – weder die Musik, die sich jede Stunde einfach wiederholt, noch die ganzen anderen Freaks, die einem gern mal einen Pfeffi ausgeben. Und noch einen. Und noch einen… am nächsten Tag ist irgendwie trotzdem kein Bargeld mehr im Portemonnaie.
Auch Studierende, die einem erzählen, dass Papa ihnen gerade ein neues MacBook gekauft hat – für’s Studium natürlich – sind nicht ungewöhnlich. Dass dieselben auch diejenigen sind, welche ihrem engsten Freundeskreis schon gebeichtet haben, dass sie eigentlich gar nicht mehr studieren (wollen), aber noch nicht wissen, wie sie ihren Eltern das erklären sollen, kommt vor.
Man wundert sich oft, wieviel Geld viele der Studenten haben. Die meisten laufen mit Smartphones, Tablets, Markenklamotten und Bio-Essen über den Campus. Wenn sie nicht verschlafen haben. Auf den ersten Blick kann man nicht sehen, ob das alles selbst hart erarbeitet ist. Wenn ja, dann Hut ab! Wenn nicht, sollen sie es doch ruhig genießen, solange sie es noch können! An Mamas Geburtstag dann aber zu zögern, zum Kaffetrinken nach Hause zu kommen, weil das sooo teuer ist, kann – und sollte – man sich in dem Fall aber klemmen.
Also ein Herz für alle Mamas und Papas (und Omas und Opas) an dieser Stelle. <3 Ohne euch wäre Studieren nur halb so schön.
 

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