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„Silvester ist geil!“ – aber nicht für MVs Ostseestrände

Die Ostseestrände sind sowohl für Einheimische als auch für zahlreiche Touristen jedes Jahr zu Silvester ein Party-Hotspot. Wem kann man es bei einer so traumhaften Kulisse auch verübeln? Der Respekt zur Umwelt und Natur wird aber oft zu Hause gelassen, sodass all das Böllern, Feiern und Glitzern eine traurige Spur hinterlässt, die unbedingt rechtzeitig beseitigt werden muss.
Werde also aktiv!
Kein Geld, keine Zeit, kein Bock! Zählt alles nicht. Aktiv werden ist nicht schwer. Und keiner sagt, dass Feuerwerke komplett aufgegeben werden müssen. Usedom macht’s vor mit feuerwerksfreien Strandabschnitten. Das erleichtert die Kontrolle über die Müllverbreitung. Außerdem ist es ein Leichtes, den Raketenkonsum einfach einzuschränken. Das spart Geld, welches dann wiederum in Umweltprojekte investiert werden kann – auch kleine Summen helfen! Falls gerade keine Kohle locker sitzt, dann gibt es noch Müllsammelaktionen. Ein Beispiel ist das „Strandmüllsammeln“ vom AStA der Uni Rostock (gemeinsam mit dem Institut für Ostseeforschung, dem Innovationsnetzwerk „Schüler auf Kurs in MV“ und EUCC). Am 04.01.2019 kann sich jeder beim gemeinsamen Strandsäubern beteiligen. Ein großes Plus: Es werden „Mülldaten“ gesammelt, um damit dann Konzepte für den effektiven Umweltschutz auszuarbeiten. Genauere Informationen gibt es hier und die Facebook-Veranstaltung findet ihr hier

Tut was, um unsere Strände sauber zu halten und die Umwelt zu schützen!

Und warum soll man das jetzt machen? Diese paar Stunden Knallern werden schon nicht so viele Folgen haben? Na dann mal aufgepasst.

Dicke Luft
Jeder, der schon einmal am 31.12. um Mitternacht am Warnemünder Strand war, weiß, dass das Atmen schwerer fällt. Während man sich dann einfach den Rollkragenpulli vor die Nase drückt und kichernd aus dem Rauch rennt, steigt die Luftbelastung erheblich! Raketen und Knaller sind geladen mit Chemiecocktails, die die Luft mit Schadstoffen verpesten – etwa 4.500 Tonnen (!) sind das jährlich in Deutschland. Besonders für Menschen, die gesundheitlich vorbelastet sind, kann das Einatmen dieser Luft gefährlich werden. Aber auch bei allen anderen können Husten und Halskratzen eine Folge sein (mal ganz abgesehen von den teils schweren Verletzungen, die die Explosionen verursachen können). Mit der gesunden Ostseeluft kann dann nicht mehr geprahlt werden.
Die Ostseetrände sind noch lange nicht so zugesmogt, an Silvester herrschen in der Luft aber gefühlt ähnliche Zustände.

Verstörtes Tierreich
Die Luftbelastung macht natürlich auch unseren tierischen Freunden zu schaffen. Noch viel schlimmer sind aber die lauten Geräusche, die den natürlichen Rhythmus der Tiere durcheinander bringen und Panik auslösen. Während wir unsere lieben Haustierchen bemitleiden, wird an die Wildtiere nur selten gedacht. Besonders die Vögel scheinen betroffen zu sein, die zu Silvester häufig verängstigt in ihren Nestern kauern oder gleich ganz flüchten. Das kostet sie Unmengen an Energie, die eigentlich für das kommende Jahr gesammelt werden sollte. Und auch wenn die Warnemünder Möwen eher einen schlechten Ruf haben, sollten wir ihnen und anderen Küstenfliegern mehr Respekt entgegenbringen. Schließlich sind sie Teil unserer Heimat.
Statt die Nacht ruhig in ihren Nestern zu verbringen, fliegen viele Vögel bis zur völligen Erschöpfung verwirrt durch die Gegend!

Tonnen von Müll
Zu den Schadstoffen, die aus der Luft herabrieseln und sich am Strand und im Ostseewasser absetzen, kommt die unglaubliche Menge an Müll, die jedes Jahr zurückgelassen wird. Bierflaschen und Raketenbatterien sind da das geringste Übel; sie können meist noch leicht gesehen und entfernt werden. Ein weitaus größeres Problem sind die kleinen Plastikteile, die bei der Explosion von Raketen verteilt werden. Diese werden beim Aufräumen in den ersten Januartagen oft übersehen und gelangen in die Mägen von Küstenvögeln bis diese im schlimmsten Fall an Überfüllung sterben. Gleiches passiert mit Meeresbewohnern, wenn die Plastikteile ins Wasser gelangen. Die Doku „Plastic Ocean“ auf Netflix fasst das gut zusammen. Und denkt an die Schweinswale!
Kleine Plastikteile sammeln sich im Meer und werden von Tieren mit Nahrung verwechselt – oft mit Todesfolge!

So, und nun hebet eure Popöchen und tuet etwas für die Umwelt und den Erhalt unserer schönen Ostseestrände!

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