Morgen wird der Welt wieder das Herz geöffnet. Ein bisschen Ballermann 6, ein bisschen The Purge, am Ende dann Die Passion Christi. Ladies and Gentlemen, der heiligste Tag nach der Geburt des Baby Jesu: der Herrentag, der Vatertag, der Männertag – ganz egal, wie ihr ihn nennt, die humanoiden Rüsseltiere haben sich diesen Tag verdient. Endlich hat der Mann mal das Sagen, obgleich er sich auch nur für 24 Stunden aus der repressiven Fessel der Frau löst, dieser Tag gehört den Herren der Schöpfung. Damit ihnen diese Ehre auch wirklich uneingeschränkt zuteil wird, kommt hier eine Anleitung für die Frau, wie sie sich dementsprechend zu verhalten hat.
1. Wecken Sie Ihren Mann mit einem reichhaltigen Frühstück
Er wird es brauchen, denn er hat einen harten Tag voller körperlicher Herausforderungen vor sich. Viel wird man ihm abverlangen. Darum ist es wichtig, dass Ihr Liebster gestärkt vor die Tür tritt. Überraschen Sie ihn mit ordentlich Fleisch auf der Stulle und massieren Sie ihm die Muskeln zum Wachwerden – er wird sie brauchen. Wie es sich für eine sich sorgende Gattin ziemt, bereitet Sie ihrem Mann ein Lunch-Paket vor. Unbedingt darin enthalten: das Taktik-Wasser für zwischendurch.
2. Geben Sie dem Mann ein bestätigendes Gefühl
Versichern Sie Ihrem Mann, dass er, ganz egal, was passiert, auf Ihr Verständnis und Ihren Rückhalt hoffen kann. Machen Sie ihm deutlich, dass dieser Tag zurecht nur ihm gehört und er darum schalten und walten darf, wie es ihm beliebt. Sollte aus dem sonst stets zuvorkommenden Gentleman heute ein ungehobelter, sexistisch-chauvinistischer Raufbold werden, der seine Manieren ausnahmsweise vollends vergisst, haben Sie, als liebende Gattin, dies zu entschuldigen. Dieses Gefühl von Sicherheit muss der Mann haben, wenn der Heilige in die Schlacht zieht.
3. Verlassen Sie heute nicht das Haus
Ein nicht zu tolerierendes Phänomen vergangener Jahre zeigt, dass immer mehr Frauen sich unter das feiernde Männervolk mischen oder gar Gegenpartys veranstalten. Liebe Frauen, muss das denn wirklich sein? Ein Mann benötigt seinen Freiraum – und sei es für einen Tag. Ein paar Stunden unter ausschließlich Seinesgleichen ist dem Mann doch mal zu gönnen, nicht wahr? Also kümmern Sie sich stattdessen darum, die Wohnung so herzurichten, dass sie barrierefrei und aufgeräumt ist, damit ihr Gatte auch problemlos abends ins Bett kommt.
4. Vermeiden Sie Kontakt zu Ihrem Mann
Ihr Partner wird viel beschäftigt sein. Er wird einen klaren Kopf benötigen, um sich an diesem Feiertag auch wirklich fallen lassen zu können. Nur so kann er die Existenz seines Geschlechts angemessen zelebrieren. Belästigen Sie ihn deshalb nicht mit „Wasserstandsmeldungen“, „Lageberichten“ oder gar Anrufen. Sollte sich Ihr Mann nicht melden, geht es ihm gut – oder das Handy ist bereits kaputt oder ins Wasser gefallen. Bedrängen Sie ihn nicht!
5. Seien Sie rücksichtsvoll und herzlich, wenn Ihr Mann nach Hause kommt
Ihr Mann wird, gezeichnet von einem harten Tag, schwach auf den Beinen sein. Sein Schwiemelzustand hat Orientierungs- und Gleichgewichtsprobleme zur Folge. Mangelnde Motorik führt zu Hilflosigkeit. Sie sehen: Selbst an Feiertagen schont sich ein Mann nicht, darum ist es umso wichtiger, dass Sie, als seine liebende Frau, ihm herzlich und rücksichtsvoll begegnen. Lächeln sie stets und lassen Sie ihn in Ruhe erbrechen, um ihm anschließend das Bett gemütlich herzurichten. Streicheln Sie ihn in den Schlaf und machen Sie keinen Lärm, noch verwickeln Sie in ein Gespräch. Und vor allem hinterfragen sie nicht, was er an seinem Ehrentag getan hat.
6. Machen Sie Ihrem Partner am nächsten Morgen keine Vorwürfe
Ein Aufenthalt in der Ausnüchterungszelle oder im Krankenhaus, Wunden eines Revierkampfes mit einem anderen dominanten Männchen oder ein vollgebrochenes T-Shirt sind kein Weltuntergang. Sollte sich ihr Mann nicht an gemeinsam besprochene Vereinbarungen gehalten haben, ist dies von Ihnen zu entschuldigen. Ein schlechtes Gewissen ist das Letzte, das Ihr Mann an einem verkaterten Morgen benötigt.
Denken Sie im Allgemeinen immer daran: